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Corona-Virus: Papst betet für die Betroffenen

Papst Franziskus hat bei einem Angelusgebet, das aus Gründen des Gesundheitsschutzes nur per Video zu sehen war, für alle gebetet, die vom Corona-Virus betroffen sind.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

„Ich bin im Gebet den Menschen nahe, die unter der gegenwärtigen Coronavirus-Epidemie leiden, und all denen, die sich um sie kümmern“, sagte der Papst in der Live-Übertragung aus der Bibliothek des Apostolischen Palastes.

„Ich schließe mich meinen Mitbrüdern im Bischofsamt an und ermutige die Gläubigen, diese schwierige Zeit mit der Kraft des Glaubens, der sicheren Hoffnung und der eifrigen Nächstenliebe zu leben. Möge uns die Fastenzeit helfen, auch diesem Moment der Prüfung und des Schmerzes einen Sinn zu geben, der dem Evangelium entspricht!“

„Diesem Moment der Prüfung einen Sinn geben“

Franziskus erholt sich derzeit von einer Erkältung. Sie hat ihn daran gehindert, letzte Woche an den üblichen Fastenexerzitien der Römischen Kurie außerhalb von Rom teilzunehmen. Stattdessen verfolgte er die Exerzitien von seiner Residenz, der vatikanischen Casa Santa Marta, aus. Bei seinem Video-Auftritt zeigte er sich in guter Form; er verlas seinen Text stehend vor einem Gemälde des auferstandenen Christus. Neben ihm war eine Darstellung Mariens im Abendmahlssaal beim Pfingstereignis zu sehen.

Zum Nachhören

„Ein bisschen seltsam, dieser Angelus von heute mit dem Papst im Käfig“

„Ein bisschen seltsam, dieser Angelus von heute mit dem Papst im Käfig“, sagte Franziskus zu Beginn der Übertragung scherzhaft. „Aber ich sehe euch… Wir feiern den Angelus heute in dieser Form, um den gesundheitlichen Präventivmaßnahmen zu entsprechen.“ Nach dem Angelusgebet ließ es sich der Papst nicht nehmen, für einen Moment aus dem Fenster des Palastes zu schauen, um die Menschen auf dem Platz zu grüßen und zu segnen.

Der Vatikan hatte am Samstag entschieden, den am Sonntag üblichen Angelus des Papstes nicht öffentlich stattfinden zu lassen. Damit sollten Menschenansammlungen vor und auf dem Petersplatz und damit eine weitere Ausbreitung des Corona-Virus verhindert werden.

Erster „abgeschotteter“ Angelus seit 1981

Es war das erste Mal seit dem Attentat auf Johannes Paul II. im Mai 1981, dass ein Papst den Angelus nicht in der Öffentlichkeit betet. Johannes Paul hatte sich nach dem Anschlag in einer Audio-Botschaft über Radio Vatikan aus der Gemelli-Klinik zu Wort gemeldet.

Im Vatikan ist bislang erst ein Corona-Fall aufgetreten. Das päpstliche Gesundheitsamt FAS, in dem der Patient am Donnerstagabend behandelt worden war, wurde daraufhin desinfiziert; es soll Mitte der Woche wieder öffnen.

(vatican news)
 

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08. März 2020, 12:14