Barzani vor ein paar Tagen auf der Münchner Sicherheitskonferenz Barzani vor ein paar Tagen auf der Münchner Sicherheitskonferenz 

Papst empfängt kurdisch-irakischen Spitzenpolitiker

Der Ministerpräsident des Kurdengebiets im Nordirak, Masrour Barzani, war an diesem Mittwoch zu einem Gespräch mit dem Papst im Vatikan. Worüber der Politiker aus dem Nahen Osten mit Franziskus sprach, gab der Vatikan – wie üblich – nicht bekannt.

Franziskus empfing Barzani zu einem Einzelgespräch vor der Generalaudienz. Bereits vor Jahren hat der Papst erstmals seinen Wunsch geäußert, eine Pastoralreise in den Irak zu unternehmen. 

Ende Januar hat Franziskus auch den irakischen Staatspräsidenten (der ebenfalls ein Kurde aus dem nördlichen Landesteil ist) zu einer Audienz im Vatikan empfangen. Kurz darauf erklärte allerdings Patriarch Louis Raphael I. Sako von Babylon nach einer Unterredung mit Franziskus, die „Umstände“ für eine Papstreise in den Irak seien „derzeit nicht günstig“. „Vielleicht sehen wir Ende des Jahres, ob das möglich ist“, fuhr das Oberhaupt der chaldäisch-katholischen Christen aus Bagdad fort.

Kardinal Sako: „Umstände für Papstbesuch derzeit nicht günstig“

Der Irak ist mit seinem kurdischen Norden, den sunnitischen Stämmen im Zentrum und den Iran-nahen Schiiten im Süden starken inneren Fliehkräften ausgesetzt. Zu einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise gesellen sich seit einigen Monaten Straßenproteste vor allem junger Leute.

Der Barzani-Clan in Erbil tritt für eine immer weitergehende Autonomie des kurdischen Landesteils ein - bis hin zu einer möglichen Abspaltung. Der Vatikan und das chaldäische Patriarchat betonen hingegen die Einheit des Irak.

(vatican news – sk)
 

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19. Februar 2020, 14:29