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Papst beim Angelus: Kirche ist für die Armen da

In seiner Katechese beim Mittagsgebet an diesem Sonntag ging Franziskus auf die Worte Jesu ein, die Jünger seien das „Salz der Erde“ und das „Licht der Welt“. Das seien zwei Bilder, die das Leben eines jeden Christen umschreiben, so der Papst auf dem Petersplatz.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Im Sonntagsevangelium nach Matthäus (Mt 5,13-13) verwendet Jesus eine symbolische Sprache, um denjenigen, die ihm folgen wollen, einige Kriterien für die lebendige Präsenz und das Zeugnis in der Welt aufzuzeigen, so Franziskus beim Angelus von diesem Sonntag. 

Die beiden Schlüsselworte seien „Salz“ und „Licht“. Beim ersten gehe es um ein „Element, das Geschmack verleiht“ und auch zum „aufbewahren und bewahren vor der Korruption“ diene, erläuterte der Papst. Der Jünger sei dazu aufgerufen, die Gesellschaft vor den Gefahren zu schützen. Bei den Gefahren, so Franziskus, handele es sich um die Sünden, und konkreter gesagt, um den moralischen Verfall. Stattdessen müsse ein Christ die „Werte der Ehrlichkeit und Geschwisterlichkeit“ bezeugen, ohne den Versuchungen des weltlichen Karrierismus zu verfallen.

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Salz sein, indem man Dialog sucht

Ein Jünger sei auch „Salz“, wenn er durch seine Fehler lerne und „mit Mut und Geduld“ wieder von vorne beginne. Dazu zähle auch die Bereitschaft, auf andere zuzugehen und den Dialog zu suchen. Ein Jünger sei auch „Salz“, wenn er nicht einfach nur Zustimmung und Anerkennung suche, sondern mit Demut und Treue den Lehren Jesu folge. Jesus selber sei nicht gekommen, um bedient zu werden sondern um zu dienen, wiederholte der Papst einen biblischen Spruch Jesu. „Und eine solche Haltung brauchen wir heute mehr denn je!“, hob Franziskus hervor.

Beim zweiten Stichwort habe Jesus über das „Licht“ gesprochen. Dank des Lichtes könne man sehen, sagte der Papst. Und so sei Jesus „das Licht, dass die Finsternis beseitigt“. Dennoch bestehe jene Finsternis weiterhin in der Welt und bei den einzelnen Menschen, merkte Franziskus an. Es sei die Aufgabe eines jeden Christen, diese Finsternis zu überwinden und so das Licht Christi zum Leuchten zu bringen. Dies geschehe durch die Verkündung „seines Evangeliums“. Das geschehe nicht nur durch Worte, sondern meist durch gute Taten und Werke, erläuterte der Papst.

„Ein Jünger und eine christliche Gemeinschaft sind das Licht der Welt, wenn sie andere zu Gott führen und jedem helfen, seine Güte und Barmherzigkeit zu erfahren“, so das katholische Kirchenoberhaupt. Der Jünger Jesu sei Licht, „wenn er seinen Glauben außerhalb enger Räume zu leben weiß; wenn er hilft, Vorurteile und Verleumdungen zu beseitigen und das Licht der Wahrheit in Situationen zu bringen, die durch Heuchelei und Lüge verdorben sind“.

Keine Angst vor der Welt

Jesus lade jeden ein, keine Angst vor der Welt zu haben. Dies gelte obwohl man oft in der Welt „Konfliktsituationen und Sünde“ erlebe, fügte Franziskus an. Angesichts der Gewalt, der Ungerechtigkeit und Unterdrückung könne es sich die Kirche nicht leisten, in sich geschlossen zu bleiben oder „im eigenen Schutzbereich“ gesichert zu verharren. Die Kirche könne es sich nicht leisten, auf evangelische Mission und Dienst zu verzichten.

„Die Kirche widmet sich mit Großzügigkeit und Zärtlichkeit den Kleinen und Armen; sie hört auf den Schrei der Letzten und Ausgeschlossenen, denn sie ist sich bewusst, dass sie eine pilgernde Gemeinschaft ist, die dazu berufen ist, die rettende Gegenwart Jesu Christi in der Geschichte zu verlängern“, so der Papst abschließend.

Er bat um die Fürsprache der Heiligen Jungfrau, damit wir „Salz und Licht mitten unter den Völkern“ sein können. Dies soll durch das eigene Leben und Worte geschehen, welche die Frohe Botschaft der Liebe Gottes zu allen Menschen bringen.

(vatican news)

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09. Februar 2020, 12:01