Italienische Fischer haben ehrenamtlich eine Aktion gestartet, um die Plastikverseuchung des Meeres zu stoppen Italienische Fischer haben ehrenamtlich eine Aktion gestartet, um die Plastikverseuchung des Meeres zu stoppen 

Papst: Meere von Plastik befreien

Italienische Fischer angeln nicht nur Barsche und Doraden aus dem Mittelmeer, sondern auch Plastik. Ganze 24 Tonnen haben sie bisher schon vom Grund gefischt. Papst Franziskus hat sie diesen Samstag im Vatikan für ihr Engagement zum Umweltschutz gelobt - und andere aufgerufen, diesem Beispiel zu folgen.

Stefanie Stahlhofen – Vatikanstadt

Die Fischer aus der Küstenregion Marken empfing Franziskus diesen Samstag im Vatikan. Sie hätten eine wichtige Aufgabe in der Gesellschaft und gäben trotz fortschreitender Modernisierung ihren Beruf nicht auf, obwohl die Seefahrerei viele Unsicherheiten und Gefahren mit sich bringe, sagte Franziskus. Mit Blick auf die harten Arbeitsbedingungen der Fischer forderte er mehr Anerkennung und Rechte.

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Der Papst bedankte sich bei den Fischern und den Seelsorgern der Fischer
Der Papst bedankte sich bei den Fischern und den Seelsorgern der Fischer

Ganz besonders dankte er den Fischern aus den Marken jedoch dafür, auch jede Menge Plastik vom Meeresgrund zu holen:

„Eurer Einsatz ist sehr wichtig – einerseits weil es so viel Müll, besonders Plastikmüll, gibt, den ihr eingesammelt habt, aber vor allem auch weil diese Initiative Vorbild für andere Regionen Italiens und auch im Ausland sein kann und es schon wird: Die ehrenamtliche Aktion ‚Plastikfischer‘ ist ein Beispiel dafür, wie die örtliche Zivilgesellschaft zur Lösung von Fragen globaler Tragweite beitragen kann und muss.“

„Beispiel dafür, wie die örtliche Zivilgesellschaft zur Lösung von Fragen globaler Tragweite beitragen kann und muss.“

Lobende Worte von Franziskus also für Eigeninitiative beim Umweltschutz. Zugleich machte das Kirchenoberhaupt aber auch klar, dass so Institutionen nicht etwa aus der Verantwortung genommen würden. Vielmehr sollten sie solchen Beispielen folgen und selbst auch aktiv werden. Neben dem Engagement für den Umweltschutz hob der Papst auch die besondere Nähe der Fischer zum Evangelium hervor, indem er daran erinnerte, dass die ersten Jünger ebenfalls diesen Beruf ausübten und sie daher quasi „Kollegen“ seien:

„Volksfrömmigkeit, Wertschätzung der Familie und Sinn für Solidarität – verliert diese Werte nicht!“

„Mir gefällt der Gedanke dass auch heute all jene von Euch, die Christen sind, den geistlichen Beistand des Herrn spüren, der bei Euch ist. Euer Glaube nährt bedeutende Werte: Die Volksfrömmigkeit, die sich im Gottvertrauen äußert, im Gebet und in der christlichen Erziehung Eurer Kinder. Ebenso die Wertschätzung der Familie, Sinn für Solidarität – dass ihr spürt, Euch gegenseitig zu helfen und Euch in der Not zu unterstützen. Verliert diese Werte nicht!“

Zwei Appelle gab der Papst den Fischern also diesen Samstag mit: Angelt weiter nicht nur Fische, sondern auch Plastik. Und: Bewahrt Volksfrömmigkeit und die Solidarität untereinander.

(vatican news – sst) 

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Eindrücke von der Audienz im Vatikan
18. Januar 2020, 12:53