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Viele Angehörige sehen die Katastrophe nicht als Unfall, sondern als Verbrechen Viele Angehörige sehen die Katastrophe nicht als Unfall, sondern als Verbrechen 

Der Papst erinnert an Dammbruch von Brumadinho

Ein Jahr nach dem Dammbruch im brasilianischen Brumadinho hat der Papst an die Folgen der Katastrophe für Mensch und Umwelt erinnert. In einer Videobotschaft ruft Franziskus zum Gebet für die Opfer auf. Der Vatikan ließ die Botschaft am Samstag veröffentlichen.

Vor genau einem Jahr, am 25. Januar 2019, brach der Damm der Eisenerzmine Córrego do Feijão nahe der Kleinstadt Brumadinho im Bundesstaat Minas Gerais. Fast 270 Menschen wurden durch ein Meer aus Schlamm begraben und starben. Die Lawine wälzte sich über das Minengelände und Häuser am Stadtrand. Neben den Toten hatte der Vorfall massive Auswirkungen auf das Ökosystem vor Ort. Darauf geht auch der Papst in seinem Gebetsaufruf anlässlich des Jahrestages der Katastrophe ein:

„An diesem ersten Jahrestag der Tragödie von Brumadinho wollen wir für die 272 Brüder und Schwestern beten, die dort begraben wurden. Und wir beklagen die Verschmutzung des gesamten Flussbeckens. Wie bieten den Familien der Opfer unsere Solidarität, der Erzdiözese und allen Menschen, die leiden und unsere Hilfe brauchen, unsere Unterstützung an. Möge Gott uns durch die Fürsprache des heiligen Paulus helfen, unser gemeinsames Haus zu bewahren und zu schützen.“

Zum Nachhören

Der Damm der Eisenerzmine Córrego do Feijão galt offiziell als gesichert. Hinterbliebene der Opfer wollen die Katastrophe jedoch nicht als Unfall, sondern als Verbrechen behandelt wissen. In Deutschland hatten im vergangenen Jahr fünf Hinterbliebene Strafanzeige wegen fahrlässiger Tötung und Bestechung gegen den TÜV Süd gestellt, der der Anlage ein Sicherheitszeugnis ausgestellt hatte. Sie werden vom katholischen Hilfswerk Misereor und dem European Center for Constitutional and Human Rights unterstützt.

Auf der Amazonien-Synode im vergangenen Oktober im Vatikan waren Umweltsünden in der Amazonas-Region und der Raubbau an den dort lebenden Menschen zur Sprache gekommen. 

(vatican news – pr)

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25. Januar 2020, 10:32