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Generalaudienz: Kirche bleibt offen, auch wenn sie verfolgt wird

Die Verkündigungstätigkeit des Apostels Paulus während seiner Gefangenschaft in Rom ist ein Bild für die Kirche, die auch angesichts von Verfolgung „nie müde wird, mit mütterlichem Herzen jeden Mann und jede Frau aufzunehmen, um ihnen die Liebe des Vaters zu verkünden“: Das sagte Papst Franziskus bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch, in seiner letzten Katechese zur Apostelgeschichte.

Am Ende seines Katechesezyklus zur Apostelgeschichte sprach der Papst über die römische Gefangenschaft des Völkerapostels und seine auch unter diesen widrigen Umständen nie abbrechende Verkündigungstätigkeit.

„Die Reise des Paulus, die mit dem Evangelium eins ist, ist ein Beweis dafür, dass die Wege der Menschen, wenn sie im Glauben gelebt werden, zum Ort des Heils werden können“, führte der Papst die Gläubigen in seine Überlegungen ein. Dies, so fuhr er fort, geschehe durch das „Wort des Glaubens“, das in der Lage sei, „alle Situationen zu verwandeln und immer neue Wege zu eröffnen.“

Zum Nachhören

Nach der Ankunft des Paulus in Rom, dem Herzen des Imperiums, ende die Apostelgeschichte nicht mit seinem Martyrium, sondern mit der „reichen Aussaat des Wortes“, unterstrich Franziskus. Lukas stelle in seiner Erzählung, die sich auf die Reise des Evangeliums in der Welt konzentriere, die „gesamte Dynamik des Wortes Gottes“ dar, des „unaufhaltbaren Wortes“, das das Heil jedem verkünden will.

Fokus auf der Wirkung des Wortes

Paulus werde bei seiner Ankunft in Rom durch seine Glaubensgeschwister herzlich empfangen, ein Zeichen dafür, wie sehnlich diese ihn erwartet hätten, sagte der Papst. Zwar stellten die Römer ihn dann unter Hausarrest, doch Paulus durfte weiterhin Besuch empfangen. Dabei kam es auch zu einer Begegnung mit Vertretern der jüdischen Gemeinde Roms, mit denen er über das Reich Gottes sprechen konnte. Franziskus: „Er versucht, sie mit Blick auf Jesus zu überzeugen, indem er von den Schriften ausgeht und die Kontinuität zwischen der Neuheit Christi und der Hoffnung Israels (vgl. Apg. 28,20) aufzeigt. Paulus ist überzeugter Jude und sieht in dem Evangelium, das er predigt, also in der Verkündigung des gestorbenen und auferstandenen Christus, die Erfüllung der Verheißungen, die dem erwählten Volk gemacht wurden.“

„Paulus kann sich nicht frei bewegen, aber er kann frei sprechen“

Nach dieser eher informellen Begegnung zwischen Pauls und den römischen Juden kam es zu einem weiteren, formaleren Treffen, erinnert Franziskus. Nachdem Paulus jedoch feststellen musste, dass einige nicht überzeugt waren, klagte er darüber, dass „das Herz dieses Volkes hart geworden“ sei – letztlich der Grund für seine Verurteilung, über die Lukas jedoch nicht spricht, unterstrich Franziskus. Vielmehr gehe es darum, die Wirkung seiner Aposteltätigkeit, eines Wortes, das „nicht in Fesseln“ liegt (vgl. 2 Tim 2,9), aufzuzeigen:

„Paulus kann sich nicht frei bewegen, aber er kann frei sprechen, denn das Wort ist nicht gefesselt. Es ist ein Wort, das bereit ist, sich aus vollen Händen von dem Apostel säen zu lassen.“ Dies tue Paulus „mit Freimut“, „ungehindert“, in einem Haus, in dem er alle aufnehme, die die Ankündigung des Gottesreichs hören und Christus kennenlernen wollten, so Franziskus. „Dieses Haus, das allen Herzen auf ihrer Suche offensteht, ist Bild der Kirche, die, auch wenn sie verfolgt, missverstanden und gefesselt ist, nie müde wird, mit mütterlichem Herzen jeden Mann und jede Frau aufzunehmen, um ihnen die Liebe des Vaters zu verkünden, der in Jesus sichtbar geworden ist.“

(vatican news - cs)

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15. Januar 2020, 11:36