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Papst: Ein Katholik muss der Kirche und dem Staat dienen

Wer an Jesus glaubt, soll nicht nur der Kirche dienen, sondern auch dem Staat helfen, vorwärts zu gehen. Darauf wies Papst Franziskus an diesem Freitag bei einer Audienz für eine italienische Anti-Mafia-Vereinigung hin. Dieser Verein trägt den Namen eines sizilianischen Staatsanwalts, der 1990 von der Mafia getötet wurde.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Rosario Livatino war Untersuchungsrichter in der Provinz von Agrigent und kümmerte sich um Güter, die der italienische Staat der Mafia konfisziert hatte. Bis zu seiner brutalen Ermordung war er außerhalb seiner Umgebung unbekannt. Die Tötung sorgte aber für großes Aufsehen, wie der Papst am Freitag bei der Audienz im Vatikan erinnerte. Das Studienzentrum „Rosario Livatino“ ist eine Vereinigung von überwiegend Juristen, die sich für die Bekämpfung der Mafia einsetzen. Ein Seligsprechungsprozess für Livatino ist im Gang. Darüber sagte Franziskus bei der Audienz aber nichts.

Zum Nachhören

Franziskus erinnerte an die berühmten Worte seines Vorgängers Johannes Paul II., der am 9. Mai 1993 in Agrigent klare Worte gegen die Mafia äußerte. Damals hatte der polnische Pontifex Rosario Livatino als „Märtyrer der Justiz und indirekt des Glaubens“ bezeichnet. Livatino war ein aktiver Katholik, der sich auch gegen die Euthanasie aussprach, so Franziskus in seiner Ansprache. Dies sei gerade im heutigen Justizwesen nicht mehr oft der Fall. Es käme selten vor, dass man Richter anträfe, die sich auf das Naturrecht besinnen, um sich explizit gegen Euthanasie zu äußern. Dann hob Franziskus hervor:

„Rosario Livatino hat uns allen ein leuchtendes Beispiel dafür gegeben, wie der Glaube im Dienst an der Zivilgemeinschaft und ihren Gesetzen voll zum Ausdruck gebracht werden kann und wie der Gehorsam gegenüber der Kirche mit dem Gehorsam gegenüber dem Staat verbunden werden soll. Dies soll dadurch geschehen, dass man den schwierigen aber wichtigen Dienst der Durchsetzung und Anwendung des Gesetzes ernst nimmt.“

Die Eintracht sei das Bindeglied zwischen „freien Männern und Frauen“, die die Zivilgesellschaft bildeten, fügte Franziskus an. Mit ihrem Engagement als Juristen seien Richter und Anwälte aufgerufen, zum Aufbau dieser Harmonie beizutragen. Wer sich um Gesetze kümmere, der sei aufgerufen, die guten Prinzipien und die konkrete Anwendung auch im Alltag vorzuleben und anderen mit gutem Beispiel voranzugehen.

(vatican news)

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29. November 2019, 13:06