Paradox: Einige werfen Lebensmittel weg, andere hungern Paradox: Einige werfen Lebensmittel weg, andere hungern 

Papst prangert Verschwendungs-Paradoxon an

In einer Botschaft an das UN-Welternährungsprogramm WFP von diesem Montagmittag geht der Papst auf die weltweit verbreitete Verschwendung und den falschen Umgang mit Nahrungsmitteln ein. Der Exekutivrat dieser UN-Organisation mit Sitz in Rom hält diese Woche seine ordentliche Sitzung, bei der es um Nahrungsmittelverschwendung geht.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Auch sein Vorgänger Johannes Paul II. habe mehrmals darauf hingewiesen: Es gebe ein Paradox der Nahrungsverschwendung, das darin besteht, dass einige Weltregionen zu viel Nahrung bereit halten würden, während in anderen Gebieten Hunger herrsche. Dieses Paradoxon beinhalte „Mechanismen der Oberflächlichkeit, Nachlässigkeit und des Egoismus, die der Abfallkultur zugrunde liegen“, führt Franziskus in seiner Botschaft an den Exekutivrat des Welternährungsprogramms aus. „Wenn wir diese Dynamik nicht anerkennen und versuchen, sie einzudämmen, wird es schwierig sein, die Verpflichtungen aus dem Pariser Abkommen über den Klimawandel zu erfüllen und die Ziele der nachhaltigen Entwicklung der Agenda der Vereinten Nationen von 2030 zu erreichen“, fuhr Franziskus fort.

Zum Nachhören

Die Verwirklichung dieser Ziele liege jedoch nicht nur in der Verantwortung internationaler Organisationen und Regierungen, sondern aller, erinnerte der Papst. „Familien, Schulen und die Medien haben eine wichtige Aufgabe bei der Aufklärung und Sensibilisierung in dieser Hinsicht. Niemand kann als ausgenommen von der Notwendigkeit angesehen werden, diese Kultur zu bekämpfen, die so viele Menschen unterdrückt, insbesondere die Armen und Schwachen in der Gesellschaft“, schreibt er weiter.

„Stop the Waste“-Kampagne

Das Welternährungsprogramm trage zur Hungerbekämpfung durch gerechte Verteilung und Umweltschutz bei, indem es kürzlich seine globale Kampagne „Stop the Waste“ („Stoppt die Verschwendung“) gestartet habe, erinnerte der Papst. Es gehe bei dieser Kampagne in erster Linie darum, darauf aufmerksam zu machen, „dass Lebensmittelabfälle das Leben vieler Menschen schädigen und den Fortschritt der Menschen verhindern“. „Wenn wir eine Zukunft aufbauen wollen, in der niemand zurückgelassen wird, müssen wir eine Gegenwart schaffen, die die Verschwendung von Lebensmitteln radikal ablehnt“, so die zentrale Botschaft des Papstes. Dies müsse „gemeinsam und unverzüglich“ getan werden.

Konkret schlägt Franziskus eine „Bündelung von Ressourcen und Ideen für einen Lebensstil“ vor, wobei es darum gehe, dem Essen die Bedeutung zu verleihen, „die es verdient“. Der Papst spricht von einem „neuen Lebensstil“, der darin bestehe, „das, was uns die Mutter-Erde gibt, richtig zu bewerten“, und von einer Bewusstseinswerdung der Auswirkungen auf die Menschheit als Ganzes.

Unterstützung der katholischen Kirche

Franziskus versichere dem UN-Welternährungsprogramm außerdem, „dass die katholische Kirche sich für die Förderung der Solidarität unter allen Menschen einsetzt und mit dem Welternährungsprogramm zusammenarbeiten möchte“. Dazu sollen alle Projekte unterstützt werden, die jedem Menschen ein Recht auf eine gesunde und nachhaltige Ernährung verschaffen wollen. Er hoffe, dass die genannte Kampagne „all denen hilft, die in unserer Zeit unter den Auswirkungen der Armut leiden, und dass sie zeigt, dass, wenn der Mensch in den Mittelpunkt politischer und wirtschaftlicher Entscheidungen gestellt wird, Frieden und Stabilität zwischen den Nationen gefestigt werden“. Es sei ihm ein Anliegen, dass das gegenseitige Verständnis, die Grundlage für echten menschlichen Fortschritt, überall wachsen könne.

(vatican news)

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18. November 2019, 12:00