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Papst feiert Kinderklinik-Jubiläum: Ärzte haben gesegnete Hände

Franziskus hat über 6.000 Vertreter der Kinderklinik „Bambino Gesù“ in der Audienzhalle empfangen. Bei dem Treffen an diesem Samstagmittag waren Ärzte, Krankenschwestern, Freiwillige und Patienten mit ihren Familien dabei. Sie feierten mit dem Papst den 150. Jahrestag der Gründung des Krankenhauses, das dem Papst gehört.

Mario Galgano und Amedeo Lomonaco - Vatikanstadt

Das Krankenhaus wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf Initiative der Familie Salviati gegründet. Franziskus wandte sich an die heutige „Familie des Bambino Gesù“, doch immer wieder wurde er von kleinen Patienten unterbrochen, die während der Audienz auf die Bühne gingen.

Die Entstehung dieses Instituts, so der Papst, sei mit einer Intuition und einer Gabe verbunden. Es sei die Intuition einer Frau, Arabella Salviati, gewesen, „die in der fruchtbaren Zeit des sozialen Katholizismus lebte“, erinnerte der Papst. Und es sei ein Geschenk einer großzügigen Familie gewesen, „die eine Geste von großer Sensibilität für Kinder auf der ganzen Welt gemacht hat“. Dieser ursprüngliche Samen, der sich dann über die Grenzen Roms hinaus entwickelte, sei „ein Erbe nicht nur der römischen Gemeinschaft, sondern auch der italienischen und internationalen Gemeinschaft“ geworden. Der Papst erinnerte an die Botschaft, die anlässlich des 150. Jahrestages gewählt wurde: „Die Zukunft ist eine Geschichte von Kindern“. Und er betonte, dass wenn Erwachsene mit den Kindern zusammen seien, dann lernten sie, die Zukunft zu erleben.

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Es braucht internationale Kooperation

In den vergangenen 150 Jahren seit der Gründung des Krankenhauses „Bambino Gesù“ sei die Unterstützung „groß und wertvoll“ gewesen, so der Papst. Es gehe nun darum, noch mehr auf internationaler Ebene zu wirken.

„Ich danke dem Krankenhaus für seine Offenheit gegenüber der Welt, dafür, dass es beschlossen hat, sich um die Leiden und den Kindern aus vielen Ländern zu kümmern. Ich bin mir bewusst, dass dies einen hohen finanziellen Aufwand erfordert, und danke deshalb allen, die ihre Spenden großzügig an die Stiftung des „Bambino Gesù“ spenden. Ich hoffe, dass die internationalen Institutionen in der Lage sein werden, Wege zu finden, um Gesundheitskorridore zu fördern. Das ist für jene jungen Patienten wichtig, die darauf warten, dass geheilt werden können. Es geht darum, auf die grundlegenden Bedürfnisse der Gesundheit zu reagieren.“

Kinder beim Papst
Kinder beim Papst

Gesegnete Hände

Papst Franziskus segnete die Hände der in der Audienzhalle anwesenden Ärzte und Krankenschwestern und erinnerte sich an die Geschichte einer venezolanischen Mutter, die ihren Sohn Jerson im „Bambino Gesù“ hatte. Unter Bezugnahme auf das, was diese Mutter dem Papst geschrieben hatte, erinnerte Franziskus an die Dankbarkeit dieser Mutter für die „gesegneten und wunderbaren Hände“ der Mediziner, die ihren Sohn aufgenommen und betreut hatten. In seiner Ansprache forderte der Papst sie auf, „ihre Hände als Instrument der Pflege einzusetzen“:

„Achtet immer auf diesen Segen Gottes in euren Händen. Eure Fähigkeit, auf diese Weise zu heilen, ist ein Geschenk für euch und für die euch anvertrauten Menschen. Und gleichzeitig, liebe Ärzte und Krankenschwestern, vergessen Sie nicht Ihren beruflichen Beitrag und Ihren Eifer zu bewahren. Das Engagement von allem ist notwendig, damit das Kinderkrankenhaus weiterhin die besondere Vorliebe des Heiligen Stuhls für Kinder zeigt, mit seinem eigenen Stil der liebevollen Betreuung junger Patienten, die ein konkretes Zeugnis des Evangeliums ablegen, in voller Übereinstimmung mit dem, was die Kirche lehrt.“

Es gibt keine Heilung ohne Forschung

Der Papst betonte dann, dass es „keine Heilung ohne Forschung gibt“. Auch könne es keine Zukunft in der Medizin geben, ohne Forschung. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, sei das Kinderkrankenhaus bereits in die Zukunft ausgerichtet, denn das „Bambino Gesù“ ist bekannt für seine wichtigen Ergebnissen auf dem Gebiet der Diagnostik seltener Krankheiten und der Behandlung komplexer Krankheiten, mit der Entwicklung von Präzisionstherapien:

„Ich bewundere die Leidenschaft und den Enthusiasmus, den Sie in Ihre Pflege- und Forschungsarbeit gesteckt haben, und ich möchte, dass Sie nie die Fähigkeit verlieren, das leidende Gesicht eines Kindes auch hinter einer einfachen zu analysierenden Probe zu sehen und die Schreie der Eltern sogar in Ihren Labors zu hören. Möge das Geheimnis des Leidens der Kinder weiterhin Ihrem Gewissen sprechen und Ihr menschliches und berufliches Engagement motivieren.“

Dann fügte hinzu, dass „wir auch in den nächsten Jahren jedem Patienten die beste Versorgung bieten wollen und dass niemand abgelehnt wird“, damit das Krankenhaus weiterhin ein außergewöhnliches Werk der Liebe der Kirche sein könne.

(vatican news)

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Eindrücke von der Audienz im Vatikan
16. November 2019, 13:39