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Papst eröffnet Monat der Weltmission – „Kirche im Aufbruch“

Er wollte eigentlich selbst mal Missionar werden – in Japan. Deswegen ist Jorge Mario Bergoglio vor vielen Jahrzehnten in den Jesuitenorden eingetreten. Aus Japan wurde dann nichts für ihn; dafür ist er jetzt Papst und konnte in St. Peter einen außerordentlichen Monat der Weltmission einläuten.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Bei der Vesper am Dienstagabend rief Papst Franziskus einmal mehr nach einer „Kirche im Aufbruch“. „Gott liebt eine Kirche im Aufbruch. Aber passen wir auf: Wenn sie nicht hinausgeht, ist sie nicht Kirche“, sagte er.

Viele Facetten des Missionarischen wurden bei der Feier unter der Kuppel des Michelangelo deutlich; eine Katechistin erzählte aus der Mongolei, eine Missionarin berichtete von ihrer Arbeit in Papua-Neuguinea. Durch eine Live-Schaltung war der Petersdom mit Marienwallfahrtsorten in Vietnam, dem brasilianischen Amazonas-Gebiet und Uganda verbunden. Franziskus überreichte einigen Missionarinnen und Missionaren, darunter auch Laien, Kreuze, die sie mitnehmen sollten nach Taiwan, Südsudan oder Kasachstan.

Für eine Kirche, die keine geschützten Oasen sucht

„Eine missionarische Kirche im Aufbruch ist eine Kirche, die nicht Zeit damit verliert, über das zu weinen, was nicht funktioniert, über die Gläubigen, die nicht mehr da sind, über frühere Werte, die es nicht mehr gibt“, predigte Franziskus pointiert. „Sie ist eine Kirche, die nicht geschützte Oasen sucht, um es ruhig zu haben; sie möchte nur Salz der Erde und Sauerteig für die Welt sein. Sie weiß, das ist ihre Kraft, die Kraft Jesu: nicht die gesellschaftliche oder institutionelle Bedeutung, sondern die demütige und unentgeltliche Liebe.“

„Notare des Glaubens werden nicht gebraucht“

Der Herr rufe uns dazu auf, unsere Talente „kühn und kreativ einzusetzen, damit sie Frucht bringen“. „Gott wird uns fragen, ob wir uns eingebracht haben, ja gewagt haben, sogar das Gesicht zu verlieren.“ Nicht „Notare des Glaubens“ würden gebraucht, sondern Missionare.

Zum Nachhören

„Wir sündigen gegen die Mission, wenn wir jammernd fortwährend sagen, dass alles – in der Welt wie in der Kirche – schlecht geht. Wir sündigen gegen die Mission, wenn wir Sklaven von Ängsten sind, die unbeweglich machen, und wenn wir uns von der Einstellung ‚Das wurde schon immer so gemacht‘ lähmen lassen.“

Drei Schutzpatrone

Den von ihm ausgerufenen außerordentlichen Monat der Weltmission stellte der Papst unter den Schutz der Heiligen Theresia vom Kinde Jesu und Franz Xaver („einer der großen Missionare der Kirche“) sowie der seligen Pauline Jaricot („eine Arbeiterin, die mit ihrer täglichen Arbeit die Mission unterstützte“). „Sie sagen uns, dass niemand von der Mission der Kirche ausgeschlossen ist.“

(vatican news – sk)
 

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01. Oktober 2019, 15:57