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Papst betet um Frieden im Irak

Die Massenproteste im Irak drehen ins Tragische. 18 Menschen starben am Dienstag, Hunderte wurden verletzt, als Maskierte in Kerbala – einer Stadt, die den Schiiten heilig ist – das Feuer auf Demonstranten eröffneten.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Von Rom aus äußert sich Papst Franziskus besorgt über die Nachrichten aus dem Irak. Eigentlich will der Papst das Land nächstes Jahr besuchen; doch nicht nur die Massenproteste setzen Fragezeichen hinter den Reiseplan.

„Liebe Brüder und Schwestern, meine Gedanken gehen zum geliebten Irak, wo die Protest-Demonstrationen in diesem Monat viele Tote und Verletzte gefordert haben“, sagte der Papst bei seiner Mittwochs-Generalaudienz. „Ich drücke mein Beileid für die Opfer aus und bin ihren Familien und den Verletzten nahe. Zugleich bitte ich die Behörden, den Schrei der Bevölkerung zu hören: Sie ruft nach einem würdigen und ruhigen Leben.“

„Ich bete darum, dass dieses gemarterte Volk nach Jahren des Kriegs und der Gewalt zu Frieden und Stabilität finden möge“

Insgesamt sind 240 Menschen in verschiedenen Teilen des Irak ums Leben gekommen, seit die Proteste begannen. Die Demonstranten fordern ein Ende der Korruption, mehr Arbeitsplätze und mehr staatliche Dienstleistungen.

Auch im Libanon gibt es derzeit ähnliche Proteste. In beiden Ländern richten sie sich gegen Regierungen bzw. bewaffnete politische Gruppen, die dem Iran nahestehen. Das weckt Befürchtungen, es könne – im Libanon wie im Irak – zu einer blutigen Niederschlagung der Unruhen kommen.

„Ich rufe alle Iraker auf, mithilfe der internationalen Gemeinschaft den Weg des Dialogs und der Versöhnung einzuschlagen und gerechte Lösungen für die Herausforderungen und Probleme des Landes zu suchen. Ich bete darum, dass dieses gemarterte Volk nach Jahren des Kriegs und der Gewalt zu Frieden und Stabilität finden möge.“

(vatican news)
 

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30. Oktober 2019, 10:30