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Mutter und Kind in Mosambik Mutter und Kind in Mosambik

Mosambik: An vorderster Front bei AIDS-Bekämpfung

Der Besuch des Papstes am Freitagmorgen im Krankenhaus von Zimpeto ist für die Patienten ein „Segen und Hoffnungszeichen“. Das sagt uns Paola Germano, die den Papst empfangen wird. Die Italienerin ist in Mosambik verantwortlich für das Projekt DREAM, das durch die Basisgemeinschaft Sant´Egidio ins Leben gerufen wurde und durch das deutsche Hilfswerk Die Sternsinger unterstützt wird. DREAM kümmert sich insbesondere um die gesundheitliche Versorgung von AIDS-Kranken.

Mario Galgano und Fabio Colagrande – Vatikanstadt

Wer an Afrika und seine Herausforderungen denkt, dem wird wohl auch die Tragweite des Problems mit Epidemien wie AIDS bewusst sein. Die katholische Kirche und ihre Hilfswerke sind an vorderster Front, was die Bekämpfung dieser Krankheiten betrifft. Vor allem aber sind viele katholische Ärzte und Seelsorger damit beschäftigt, Kranken in Afrika beizustehen, die von der Gesellschaft ausgeschlossen und verdrängt werden, wie uns Paola Germano erläutert. Sie ist nationale Leiterin des DREAM-Projekts in Mosambik, das von der katholischen Basisgemeinschaft Sant´Egidio getragen wird und die gesundheitliche Versorgung für die Menschen sicherstellen will, die an der Immunschwächekrankheit leiden - aber nicht nur:

„Ich würde sagen, das wir von Anfang an ein Programm wollten, das nicht nur der Verteilung von Medikamenten dienen sollte, sondern auch dazu beitragen,  das Recht auf Gesundheit für alle zu garantieren, für AIDS-Kranke, aber nicht nur. Heute kümmern wir uns nicht mehr nur um AIDS, sondern auch um chronische Krankheiten und Krebsvorsorge. Gleichzeitig wollten wir die Kranken ins Programm einbeziehen, mit einem Hauptaugenmerk auf die Frauen. Von Anfang standen HIV-infizierte schwangere Frauen im Zentrum des Programms und damit die Vorsorge, dass ihre Kinder gesund zur Welt kommen können. Das war sehr wichtig, denn heute, nach vielen Jahren, haben wir eine Generation von jungen Menschen, die keine Kinder mehr sind und gesund zur Welt kamen - und die Zukunft der Nation darstellen.“

Zum Nachhören

Recht auf Gesundheit fördern und Aids und Unterernährung bekämpfen

Am Freitag, den 6. September, dem letzten Tag der Etappe seiner 31. Apostolischen Reise in Mosambik, plant Papst Franziskus einen Besuch im Krankenhaus von Zimpeto am Rande der Hauptstadt Maputo. In dem im Juni 2018 eingeweihten Krankenhaus befindet sich eines der 13 nationalen Zentren des DREAM-Projekts der Gemeinschaft Sant´Egidio, das 2002 gegründet wurde, um das Recht auf Gesundheit zu fördern und Aids und Unterernährung in Afrika zu bekämpfen. Bei seinem Besuch wird der Papst von rund 2.000 Patienten aus allen DREAM-Einrichtungen empfangen.

„Ich kam im August 2001 zum ersten Mal nach Mosambik“, erzählt uns die Projekt-Verantwortliche Germano. „Das Zentrum in Zimpeto ist das jüngste der 13 landesweiten Projekte und wächst stark: bereits 3.800 Menschen, vor allem Frauen, sind dort in Behandlung.“ Doch das Land habe sich im Lauf der letzten Jahre gewandelt, ein großer Fokus liege mittlerweile auf der Prävention von Krebserkrankungen, so Giordano. Dem trägt auch das Zentrum in Zimpeto Rechnung:

„Es ist ein Zentrum für schwangere Mütter, zur Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs, einer in Afrika sehr häufigen Krankheit. Der Impfstoff, den es gibt, ist hier noch nicht erhältlich und so sterben noch viele Frauen an dem Krebs, auch wenn wir wissen, dass er in Europa bereits erfolgreich eingesetzt wird. Wir konzentrieren uns darauf, dass die Frauen nicht krank werden oder zumindest eine gute Prävention erhalten. Man kann zum Glück die Infektion behandeln, bevor sie zum Tumor wird, der dann verheerende Auswirkungen hat.“

Gespräch mit Müttern suchen

Doch die Prävention des HI-Virus bleibe nach wie vor eine Priorität für DREAM, betont Paola Germano. Dabei konzentriere sich das Zentrum vor allem auf Gespräche mit Müttern:

„Was mich immer sehr glücklich gemacht hat, ist die Mitarbeit so vieler Kranker und vor allem von Frauen, die unter den ersten Kranken waren und sich nach und nach dem Programm angeschlossen haben. Sie haben uns am Anfang dabei geholfen, die anderen Kranken zu behandeln, indem sie sie erst einmal überzeugt haben, sich vernünftig behandeln zu lassen. Vor allem die Mütter mit Kindern, die älteren Frauen, die verwaiste Kinder betreuten, folgten ihnen Schritt für Schritt und wurden so fast zu Müttern anderer Kinder. Im Laufe der Zeit haben diese Frauen dann eine echte Vereinigung für die Verteidigung von HIV-positiven Kranken gebildet, aber auch für das Recht auf Gesundheit, für die Verteidigung des Lebens, das Recht auf Leben der Kinder, der Jüngsten. Das sind Frauen, die auch eine wichtige Rolle beim Aufbau der Zivilgesellschaft in Mosambik und in 11 weiteren afrikanischen Ländern gespielt haben, in denen DREAM aktiv ist und die gesellschaftlichen Strukturen zu wünschen übrig lassen.“

(vatican news)

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04. September 2019, 10:35