Papst Franziskus war bis Freitagmittag in Mosambik unterwegs Papst Franziskus war bis Freitagmittag in Mosambik unterwegs  

Mosambik: Papst besucht Aidszentrum

Zu Beginn seines dritten Besuchstages in Mosambik hat Papst Franziskus ein HIV/Aids-Zentrum am Rand der Hauptstadt Maputo besucht. Die katholische Gemeinschaft Sant'Egidio hatte die Einrichtung in Zimpeto gegründet und dort seit 2002 mit dem preisgekrönten Projekt „Dream" Tausende infizierte Frauen und ihre Kinder behandelt.

Franziskus kam deutlich früher als vorgesehen in dem Zentrum vorbei. Er würdigte die Arbeit der Einrichtung und bezeichnete sie als „Beweis der Liebe Gottes“. Den Mitarbeitenden dankte er für ihren oft selbstlosen Einsatz, der über die rein medizinische Versorgung hinausgehe. Sie hätten „nicht der Versuchung nachgegeben" zu sagen, dass „da nichts zu machen ist".

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Zugleich lobte er, dass das HIV/Aids-Zentrum mit nichtkirchlichen Organisationen zusammenarbeitet, und würdigte den Einsatz aller beteiligten Kräfte für die Kranken dieses Zentrums. „Viele haben in verschiedenen Berufssparten seit Jahren ihre wertvolle Hilfe zur Verfügung gestellt, um lokale Fachkräfte auszubilden. Ihr selbstloser und freiwilliger Einsatz stellt für sich selbst schon einen großen menschlichen und evangeliumsgemäßen Wert dar.“

„Wir müssen wir uns bewusst werden, dass wir alle Teil desselben Baumes sind“

Dann schlug Franziskus einen Bogen von der Gesundheit des Menschen zur Gesundheit des Planeten. Auch Boden, Wasser, Luft und Tiere zeigten „Krankheitssymptome“, so der Papst. Zu den am meisten verwahrlosten und misshandelten Armen gehöre mittlerweile „diese unsere unterdrückte und verwüstete Erde“. Franziskus wählte an dieser Stelle einen Vergleich mit mosambikanischen Kunstwerken. Die Skulpturen nach Art der sogenannten „ujamaa“, das Wort bedeutet auf Suaheli „Großfamilie“ oder „Lebensbaum“, bestehen aus ineinander verklammerten Figuren, die miteinander ein harmonisches Ganzes bilden.

Genau so wie es diese afrikanischen Skulpturen zeigen, sagte der Papst, „müssen wir uns bewusst werden, dass wir alle Teil desselben Baumes sind“. Franziskus würdigte den ökologischen Zugang des Zentrums, das „nachhaltige Mittel bei der Suche nach Energie sowie der Wassernutzung und –speicherung“ einsetze. „Eure Optionen für geringe Umweltbelastung sind ein ausgezeichnetes Modell, ein nachahmenswertes Beispiel angesichts der bedrohlichen Beschädigung unseres Planeten.“

Krankheitsbekämpfung durch herausragende und fortschrittliche Mittel

Der Name des Programms „Dream" steht für „Disease Relief through Excellent and Advanced Means“, übersetzt: Krankheitsbekämpfung durch herausragende und fortschrittliche Mittel. „Dream" bietet nicht nur Therapie, sondern auch allgemeine und vorbeugende Maßnahmen zur Gesundheit, beispielsweise Ernährungsberatung für betroffene Menschen. Außerdem finden in den Zentren Schulungen und Beratung zu Gesundheitsfragen rund um HIV/Aids statt.

Zu Beginn der gut 40-minütigen Begegnung hatten Mitarbeiterinnen dem Papst von ihrer Arbeit und ihren Erfahrungen berichtet. Franziskus bat sie: „Nehmt weiterhin jene auf, die zu euch kommen", auch „wenn wir abreisen, wenn ihr zu euren alltäglichen Aufgaben zurückkehrt, wenn keiner auch applaudiert oder lobt".

(vatican news – gs)

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06. September 2019, 12:24