Das irdische Brot ergänzt das Brot des Lebens, das Christus ist Das irdische Brot ergänzt das Brot des Lebens, das Christus ist 

Radioakademie zum Vaterunser (4): „Unser tägliches Brot gib uns heute"

Das Brot, um das wir im Vaterunser bitten, ist nicht „mein“, sondern „unser“ Brot. Das entspricht einer zutiefst christlichen Logik, wie Papst Franziskus bei seiner Katechesenreihe zum Vaterunser Anfang des Jahres ausführte.

Im vierten Teil unserer Radioakademie zum bekanntesten Gebet der Christenheit gehen wir der Frage nach, was genau es mit dieser Brot-Bitte im Vaterunser auf sich hat. Das, was wir geben, an Fürsorge, an Aufmerksamkeit, an Liebe, an Brot, das wird uns am Ende der Tage retten, erklärt der Papst. Der Bettler, der die Hand ausstreckt, ist Jesus.

„Das Brot, um das wir den Herrn im Gebet bitten, ist dasselbe, das uns eines Tages anklagen wird. Es wird uns die mangelnde Gewohnheit vorwerfen, es mit denen zu brechen, die uns nahe sind, die mangelnde Gewohnheit, es zu teilen. Es war ein Brot, das der Menschheit zugeteilt war, und es wurde stattdessen nur von wenigen gegessen: Die Liebe kann das nicht ertragen; nicht einmal die Liebe Gottes kann den Egoismus ertragen, das Brot nicht zu teilen.“

„Der Christus, der uns in den gewandelten Gestalten von Brot und Wein nährt, ist derselbe, der uns in den täglichen Geschehnissen entgegentritt.“

Das irdische Brot ergänzt das Brot des Lebens, das Christus ist. Und so wird auch klar, warum eine jede Feier der Eucharistie – in der immer auch das Vaterunser und in ihm die Brot-Bitte erklingt – uns neu ausrichtet, uns umkehren lässt zum Dienst am Anderen.

Hier zum Hören:

„Der Christus, der uns in den gewandelten Gestalten von Brot und Wein nährt, ist derselbe, der uns in den täglichen Geschehnissen entgegentritt. Er ist im Armen, der die Hand ausstreckt. Er ist im Leidenden, der um Hilfe fleht. Er ist im Bruder und in der Schwester, die um unsere Bereitschaft bitten und unsere Aufnahme erwarten. Er ist im Kind, das nichts von Jesus, vom Heil weiß, das den Glauben nicht hat. Er ist in jedem Menschen, auch im geringsten und wehrlosesten. Die Eucharistie, Quelle der Liebe für das Leben der Kirche, ist Schule der Nächstenliebe und der Solidarität. Wer sich vom Brot Christi nährt, kann gegenüber jenen nicht gleichgültig bleiben, denen es am täglichen Brot mangelt.“

Soweit ein Auszug aus der vierten Folge von Gudrun Sailers Radioakademie zum Vaterunser mit Papst Franziskus. Die Sendereihe läuft insgesamt sechs Wochen lang bis Ende August. Wir haben für Sie eine CD mit allen sechs Folgen zusammen vorbereitet, die wir Ihnen gerne gegen eine Spende zusenden können. Bestellungen bitte an: cd@vaticannews.de.

(vatican news)

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04. August 2019, 07:31