Papst besucht Camerino: „Er gibt uns Hoffnung“, so der Bischof

Der Bischof der mittelitalienischen Diözese Camerino, Francesco Massara sagt, dass von 500 Kirchen in seinem Bistum 356 nicht begehbar sind. Mehr als 3.500 sakrale Kunstwerke sind in spezielle Lagern aufbewahrt. „Wir hoffen nun, dass wir für jedes Dorf mindestens eine Kirche wieder eröffnen können“, sagt uns der Bischof, dessen Gebiet 2016 von einem schweren Erdbeben erschüttert wurde.

Mario Galgano – Vatikanstadt

An diesem Sonntag wird der Papst in Camerino in der italienischen Region Marken sein, um die vom Erdbeben von 2016 stark betroffene Gemeinde zu besuchen. Aber in gewisser Weise wird es ein Besuch für alle Bevölkerungsgruppen und alle Gläubigen sein, die vom Erdbeben in Mittelitalien betroffen sind. Es soll eine Geste der Nähe sein, um jene zu stärken, die ihre Häuser und ihre Lieben verloren haben. Franziskus wird um 8.45 Uhr ankommen und die Stadt Camerino gegen 15.30 Uhr verlassen. Die Einladung an den Papst kam von Francesco Massara, Erzbischof der Diözese Camerino-San Severino Marche:

„Es wird ein erstes Treffen in den Häusern geben - das sogenannte 'Sae' -, wo er eintreten wird, um den Menschen zu begegnen, die dort leben. Auf diese Weise ist es, als ob er alle Häuser in unserem Gebiet betreten würde. Dann wird er einen Besuch in der Kathedrale machen, die für die Messfeier aber noch nicht nutzbar ist. Es ist, als ob er alle zerstörten Kirchen und Klöster der Diözese betreten würde. Er wird ein Treffen mit den Bürgermeistern haben, und dann wird es den Moment der Heiligen Messe mit dem Angelus auf der Piazza Cavour geben, dem Ort, an dem die Feier stattfinden wird. Dieser Tag wird so sein, als wäre der Apostel Petrus unter uns. Dann wird es einen sehr schönen Moment geben, die Durchquerung der völlig verlassenen Stadt. Er wird nach Santa Maria in Via gehen, dem Heiligtum von Camerino. Dann werden wir einen freudigen Moment des Teilens haben: Das Mittagessen mit den Priestern, die während des Erdbebens den Menschen immer nahe waren. Der Besuch endet mit dem Treffen der Erstkommunionkinder und ihrer Eltern. Es ist, als ob er auf diese Weise allen Kindern unseres Landes begegnet wäre.“

Die Glocke der zerstörten Basilika
Die Glocke der zerstörten Basilika

Das historische Gotteshaus in der Stadt der Marken hat einen Schaden erlitten, der auf drei Millionen Euro geschätzt wird. Die Basilika, der heiligen Muttergottes geweiht, wurde Anfang des 19. Jahrhunderts nach dem verheerenden Erdbeben von 1799 wieder aufgebaut und hat im Jahr 2016 diese schrecklichen Momente leider wieder erlebt. Davor liegt die Piazza Cavour, wo Franziskus die Messe feiern wird.

Die Erdbeben in Mittelitalien 2016 sind eine Erdbebenserie in Italien, die am 24. August 2016 begann und noch anhält. Insgesamt forderte das Erdbeben 298 Todesopfer.

(vatican news)

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Eindrücke von Camerino
15. Juni 2019, 15:04