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Der Papst bei der Audienz für die PIME-Missionare Der Papst bei der Audienz für die PIME-Missionare 

Papst zu Missionaren: „Evangelisierung bedeutet nicht Proselytismus“

Evangelisierung bedeutet keinesfalls, Proselytismus zu betreiben. Das schrieb Papst Franziskus an diesem Montag den Mitgliedern an der Generalversammlung des Päpstlichen Instituts für die Auswärtigen Missionen PIME ins Stammbuch.
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„Da ist eine Gefahr, die wieder auftaucht – sie schien überwunden, taucht aber wieder auf: die Evangelisierung mit Proselytismus zu verwechseln. Nein: Evangelisierung ist das Zeugnis Jesu Christi, gestorben und auferstanden. Er ist es, der anzieht. Deshalb wächst die Kirche aus Anziehung, und nicht dank des Proselytismus, wie Benedikt XVI. sagte,“ betonte der Papst vor seinen etwa 50 Gästen. Diese „Verwirrung“ sei entstanden durch ein „politisch-wirtschaftliches“ Verständnis von Evangelisierung, das jedoch „keine Evangelisierung“ sei. Vielmehr gehe es darum, Jesus Christus durch die eigene Person für den anderen erfahrbar zu machen: „Das bedeutet evangelisieren. Und das ist das, was eure Gründer in ihrem Herzen hatten.“

„Entweder bist du Evangelisierer, oder du bist es nicht“

Der Papst würdigte die 170-jährige Geschichte des Instituts, das die Mission, die zuvor rein den Orden und Kongregationen vorbehalten war, in die Verantwortlichkeit der Ortskirchen gezogen habe. Die PIME-Missionare legen keine Gelübde im Sinn der Ordensleute ab, sondern geloben mit einem feierlichen Versprechen, ihr Leben der Missionstätigkeit zu widmen. Evangelisierung sei die „Gnade und Berufung“ ihres Instituts und seine tiefste Identität, führte der Papst weiter aus. Doch was macht einen guten Evangelisierer eigentlich aus? Auch hierzu hatte teilte Franziskus einige Gedanken mit seinen Gästen: „Es gibt keine Schule, um Evangelisierer zu werden: es ist eine Berufung, die ihr von Gott habt. Entweder bist du Evangelisierer, oder du bist es nicht, und wenn du diese Gnade von Gott nicht empfangen hast, dann bleib zuhause.“

„Getauft und gesandt: Die Kirche Christi missionarisch in der Welt“

In seiner Ansprache ging der Papst auch auf den Außerordentlichen Monat der Weltmission ein, den er für kommenden Oktober ausgerufen hat, um des 100. Jahrestages des Apostolischen Schreibens Maximum illud von Papst Benedikt XV. zu gedenken. „Getauft und gesandt: Die Kirche Christi missionarisch in der Welt“ ist das Thema, unter dem dieser Monat weltweit begangenen werden soll, um „das Bewusstsein der missio ad gentes wieder stärker wachzurufen und mit neuem Schwung die missionarische Umgestaltung des Lebens und der Seelsorge wiederaufzunehmen“, wiederholte der Papst die Worte, mit denen er am 22.Oktober 2017 den Außerordentlichen Monat der Weltmission angekündigt hatte: „Und ihr Missionare seid die Hauptakteure dieses Jahrestages, damit er eine Gelegenheit darstelle, den missionarischen Eifer ad gentes wieder zu erneuern auf dass euer ganzes Leben, eure Programme, eure Arbeit und eure Strukturen aus der Mission und der Verkündigung des Evangeliums Lebenssaft und Kriterien der Erneuerung ziehen mögen.“

„Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde“

Im Rahmen ihrer aktuellen Generalversammlung bereiteten sich die PIME-Missionare auf den Außerordentlichen Monat der Weltmission vor, würdigte der Papst die Arbeit der Versammlung und ihren Versuch, „die Mission ins Zentrum zu stellen, denn es ist gerade das missionarische Drängen, das eurem Institut zugrunde liegt und das es weiterhin bildet.“

„Davon seid ihr überzeugt“, fuhr Franziskus fort, „und ihr habt den Ausruf des heiligen Paulus ,Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde‘ (1 Kor 9,16) als Führung und Inspiration gewählt. Die Leidenschaft und das Drängen zur Mission, die der heilige Paulus als eigene Berufung verspürt, wünscht ihr euch für euch alle.“

Die Missionare, so schloss Franziskus seine Ansprache, hätten „im Licht dieses Schlüssel-Wortes gearbeitet“, um sowohl in ihrem Institut als auch in der Welt von heute die Mission ,ad gentes‘ und als gemeinsame Berufung von Laien und Priestern zu verstehen, die Anregung neuer Berufungen als Missionstätigkeit anzulegen und die Organisation ihres Institutes „im Heute und Morgen“ zu überdenken.

(vatican news - cs)

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20. Mai 2019, 14:05