Papst Franziskus: „Bin ich bereit, meine Feinde zu lieben?“

An das Gebot der Nächstenliebe hat Papst Franziskus bei seinem österlichen Mittagsgebet an diesem Sonntag erinnert. „Die Liebe öffnet uns füreinander und wird zur Basis der menschlichen Beziehungen“. Das sagte er beim Gebet des „Regina Coeli“ hoch über dem verregneten Petersplatz.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

„Die Liebe macht uns fähig, die Barrieren unserer Schwächen und Vorurteile zu überwinden. Sie lehrt uns neue Wege und löst die Dynamik der Geschwisterlichkeit aus.“

Franziskus sprach über einen Abschnitt aus dem Sonntagsevangelium (Joh 13,34). Es schildert, wie Jesus seinen Aposteln im Abendmahlssaal das Gebot der Nächstenliebe vor Augen führt.

Das Neue an diesem Gebot besteht in der Liebe Christi

„Liebt einander, wie ich euch geliebt habe… Das Neue an diesem Gebot, das sich schon im Alten Testament findet, besteht in der Liebe Christi. Einer Liebe, mit der er sein Leben für uns hingegeben hat. Es handelt sich um die universelle, bedingungslose, grenzenlose Liebe Gottes zu uns.“

Gott liebe uns viel „mehr, als wir uns selbst lieben“, insistierte Papst Franziskus. „Diese Liebe macht uns zu neuen Menschen, zu Brüdern und Schwestern im Herrn. Sie macht uns zum neuen Volk Gottes…“

„Jeder soll sich das einmal selbst innerlich fragen“

In Abweichung von seinem vorbereiteten Redetext betonte der Papst besonders das Gebot der Feindesliebe. „Jeder soll sich einmal selbst innerlich fragen: Bin ich bereit, meine Feinde zu lieben? Wir kennen alle jemanden, die nicht mit uns einverstanden sind oder die uns Übles antun. Bin ich fähig, diese Frau, diesen Mann zu lieben, der mir Schlechtes zugefügt hat? Das möge jeder in seinem Herzen beantworten.“

Hier können Sie in die Papstansprache hineinhören...

(vatican news)

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19. Mai 2019, 12:07