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Papst würdigt verstorbenen deutschen „Ökumene-Bischof“ Scheele

Papst Franziskus sowie der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper haben den verstorbenen früheren Würzburger Bischof Paul-Werner Scheele für seinen Einsatz für die Ökumene gewürdigt.

„Bischof Scheele versah seinen Dienst unermüdlich als Brückenbauer zwischen den Menschen und den Konfessionen“, heißt es in einem Schreiben von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin im Auftrag von Franziskus an den Würzburger Bischof Franz Jung. Der Papst erteile allen, die des Verstorbenen gedenken, von Herzen den Apostolischen Segen. Scheele war am vergangenen Freitag im Alter von 91 Jahren gestorben. Requiem und Beisetzung finden am kommenden Samstag im Würzburger Dom statt.

Kardinal Kasper würdigte den früheren Bischof in einem Schreiben an Jung als unermüdlichen Fürsprecher der Ökumene, hoch geschätzten Bischof und langjährigen treuen Freund. „Er war mir in vielen, manchmal nicht einfachen Situationen ein guter, immerzu Mut machender und Freude ausstrahlender Ratgeber, dessen Rat und Unterstützung ich viel zu verdanken habe“, schrieb der frühere Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen.

„Seit meiner Taufe...“

Kasper erinnerte daran, dass Scheele Papst Benedikt XVI. auf dessen Frage, seit wann er sich für die Ökumene engagiere, mit den Worten „seit meiner Taufe“ geantwortet habe. „Besser und schlagfertiger kann man Ökumene, die ihm zeitlebens ein persönliches Anliegen war, kaum begründen“, so der Kardinal. Er habe seinen Dienst für die Einheit und den Frieden in der Kirche und zwischen den Kirchen immer mit Freude getan und habe diese Freude mit seinem angeborenen frischen Humor auch in nicht immer erfreulichen Situationen ausgestrahlt. „Friede und Freude, das kann und sollte sein Vermächtnis für die Gegenwart und die Zukunft sein“, betonte Kasper.

Gestartet als Journalist, gelandet als Bischof

Scheele war von 1979 bis 2003 Bischof von Würzburg. Außerdem leitete er 27 Jahre lang die Ökumene-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz. Als Journalist hatte Scheele noch an der Schlussphase des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962 bis 1965) teilgenommen. Auch nach seiner Emeritierung als Diözesanbischof 2003 gehörte er fünf weitere Jahre dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen sowie mehreren internationalen ökumenischen Kommissionen an.

Als führender Ökumeniker der katholischen Kirche in Deutschland war er an Meilensteinen wie der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre 1999 sowie dem Ersten Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin beteiligt.

(kna - mg)

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15. Mai 2019, 14:12