Das Gefängnis von Velletri Das Gefängnis von Velletri 

Freiwillige im Gefängnis: „Nach dem Papstbesuch geht unsere Arbeit richtig los“

Am Donnerstag wird Papst Franziskus die rituelle Messe In Coena Domini im Gefängnis in Velletri feiern. Die Insassen, aber auch die Menschen, die sie oft freiwillig und unentgeltlich hinter den Gefängnismauern betreuen, sind in heller Aufregung.
Zum Nachhören

Wir übertragen die Feier live und mit deutschem Kommentar am Donnerstag, ab ca. 17 Uhr und zwar auf dieser Internetseite und auf unserem Youtube-Kanal. Unsere Kollegen von der italienischen Redakton haben mit der freiwilligen Helferin Anna Maria Benincasa gesprochen und sie gefragt, was es für sie bedeutet, mit den Gefängnisinsassen zusammen zu arbeiten:

„Es ist eine große Verantwortung und ein großes Geschenk gleichzeitig“, betont sie am Mikrofon von Vatican News. Gleichzeitig sei es eine wunderbare Erfahrung, diesem Papst begegnen zu dürfen: „Eine so wichtige und schöne Persönlichkeit wie den Papst zu sehen, wie er sich ihnen zuwendet… Das ist wirklich einmalig. Einer könnte fast sagen, was für ein Glück, dass ich gerade jetzt im Gefängnis bin und den Papst treffen konnte... Das ist also wirklich ein großes Event.“ Doch die Helferin, die sich wie ihre Mitstreiter dafür einsetzt, den Häftlingen ihren Weg in ein normales Leben nach der Haft zu ermöglichen, sieht auch, dass ihre Arbeit erst nach dem Papstbesuch richtig losgehen wird: „Dann wird es aber sicherlich darum gehen, das einzuordnen, was dieses Erlebnis in den Herzen der Häftlinge ausgelöst hat, und das wird sicher der Moment sein, in dem wir als Freiwillige am meisten arbeiten.“

„Für einen Häftling bedeutet allein unsere Anwesenheit viel“

Die freiwilligen Helfer stehen den Häftlingen in ihrem eintönigen Alltag mit vielen verschiedenen Aktivitäten zur Seite, aber vor allem geht es um eines: Einfach da zu sein, betont Anna Maria Benincasa.

„Für einen Häftling bedeutet allein unsere Anwesenheit viel. Denn für sie ist das Leben wirklich schwierig, auch wenn man das vielleicht nicht glauben mag. Sie haben keinen Sinn für Zeit und Raum mehr, sie verlieren natürlich sehr viel, wenn sie im Gefängnis sind. Sie sind eingeengt, eingesperrt… Es ist die Uneigennützigkeit der Geste, die sie beeindruckt. Sie fragen sich, warum kommt diese Person, die doch Familie, Kinder, eine Arbeit hat, hierher zu uns? Das heißt, allein die Anwesenheit ist etwas, das Fragen in ihnen aufwirft. Und deshalb, alles was innerhalb eines Gefängnisses getan wird, hat einen vielfachen Wert. Auch wenn es nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist, so ist es doch äußerst wichtig für sie.“

(vatican news - cs)

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17. April 2019, 12:02