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Aus unserem Ton-Archiv: Benedikt XVI. über Notre-Dame

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. – der übrigens an diesem Dienstag seinen 92. Geburtstag feiert – hat eine besondere Beziehung zur Pariser Kathedrale Notre-Dame. Als er als amtierender Papst 2011 seine Gesprächsinitiative mit Nichtglaubenden lancierte, wählte er dafür den Vorplatz der Kathedrale.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Im September 2008 besuchte Benedikt, drei Jahre nach seiner Wahl, Paris. Dabei feierte er auch eine Vesper in Notre-Dame und sagte:

„Wir sind hier versammelt in der Mutterkirche der Diözese Paris, in der Kathedrale Notre-Dame, die sich im Herzen der Stadt erhebt als ein lebendiges Zeichen der Gegenwart Gottes mitten unter den Menschen. Mein Vorgänger Papst Alexander III. hat ihren Grundstein gelegt, die Päpste Pius VII. und Johannes Paul II. haben sie mit ihrem Besuch beehrt, und ich freue mich, ihren Spuren zu folgen, nachdem ich vor einem Vierteljahrhundert hierhergekommen war, um einen Vortrag über die Katechese zu halten. Wie sollte man nicht Ihm, der die Materie wie den Geist erschaffen hat, danken für die Schönheit des Gebäudes, das uns umgibt? Die Christen von Lutetia hatten bereits eine dem heiligen Stephanus, dem ersten Märtyrer, geweihte Kathedrale errichtet, die zu klein geworden war und im Laufe des 12. bis 14. Jahrhunderts durch die Kathedrale ersetzt worden ist, die wir heute bewundern können.“

Notre-Dame, ein „Schauplatz von Bekehrungen“

Es sei „der Glaube des Mittelalters, der die Kathedralen erbaut hat“, so Benedikt XVI. Er würdigte Notre-Dame als „Schauplatz von Bekehrungen“ (etwa des Dichters und Schriftstellers Paul Claudel) und betete an den Reliquien des Kreuzes und der Dornenkrone Jesu, die Ludwig der Heilige einst aus dem Heiligen Land nach Paris gebracht hatte.

2011 startete der Papst aus Deutschland eine Initiative namens „Vorhof der Völker“, die das Gespräch mit Nichtglaubenden sucht. Startpunkt war Paris, genauer: der Vorplatz von Notre-Dame. Dazu schickte Benedikt eine Video-Botschaft, in der er vor allem die jungen Teilnehmer an der Initiative dazu aufforderte, doch mal über die Schwelle in das gotische Gotteshaus hineinzugehen.

„Ihr seid eingeladen, in den heiligen Raum einzutreten“

„Im Herzen dieser Stadt der Lichter, vor Notre-Dame de Paris, diesem wunderbaren Meisterwerk der religiösen Kultur Frankreichs, öffnet sich ein großer Platz, um der respektvollen und freundschaftlichen Begegnung von Menschen verschiedener Überzeugungen neue Impulse zu geben… Ihr Gläubigen und Nichtgläubigen auf diesem ‚Vorplatz des Unbekannten‘, ihr seid eingeladen, auch in den heiligen Raum einzutreten, dieses wunderbare Portal von Notre-Dame zu durchschreiten und die Kathedrale für einen Augenblick des Gebets zu betreten. Für einige von euch wird dieses Gebet ein Gebet an einen Gott sein, den sie im Glauben kennen, aber für andere kann dies auch ein Gebet an einen unbekannten Gott sein.

Liebe nichtglaubende Jugendliche, die ihr euch mit jenen vereint, die an diesem Tag der Verkündigung des Herrn im Inneren von Notre-Dame beten, öffnet eure Herzen den Texten der Heiligen Schrift, lasst euch von der Schönheit der Gesänge berühren und, wenn ihr wirklich wollt, lasst zu, dass sich eure Gefühle zu dem unbekannten Gott erheben.“

(vatican news)

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16. April 2019, 12:21