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Vor 80 Jahren wurde Papst Pius XII. gewählt

Eugenio Pacelli wurde am Tag seines Geburtstages, dem 2. März 1939, zum Papst gewählt. Als unermüdlicher Friedensstifter stellte er sich als Papst Pius XII. den Schrecken des Zweiten Weltkriegs entgegen und brachte das Licht Christi zu den Ruinen des Konflikts und der Hoffnung auf Wiederaufbau.

Am 2. März 1939, vor 80 Jahren, wählten die 63 im Konklave versammelten Kardinäle Pacelli als Pius XII. (1939-1958), zum Nachfolger seines Landsmanns Pius XI. So schnell wie Pius XII. war seit rund 400 Jahren kein Papst mehr gewählt worden: Schon im dritten Wahlgang erhielt Pacelli die erforderliche Mehrheit. Er war zudem seit 1667 der erste Kardinalstaatssekretär, der zum Papst gewählt wurde. Den Namen Pius wählte er, um die Verbundenheit mit seinem Vorgänger zu verdeutlichen.

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Von diesem unterschied ihn allerdings nicht nur seine feingliedrige Statur, sondern auch sein vorsichtig-abwägendes Naturell. Das machte sich auch im Verhalten gegenüber dem nationalsozialistischen Deutschland bemerkbar, wenngleich beide Hitlers Kriegspolitik und Rassenwahn zutiefst ablehnten.

Die Wahl Pius’ XII. stand 1939 im Schatten des heraufziehenden Weltkriegs: Zwei Wochen nach Ende des Konklaves marschierte die Wehrmacht am 16. März in der Tschechoslowakei ein. Im Sommer appellierte Pius XII. vergeblich an das Deutsche Reich und die Alliierten zum Frieden.

Heimliche Hilfe

Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs war seine oberste Maxime die Überparteilichkeit. Hierbei dürfte nicht zuletzt das Scheitern der Friedensinitiative von Benedikt XV. im Jahr 1917 eine Rolle gespielt haben, an der Pacelli als Nuntius in München mitgewirkt hatte. Deshalb enthielt sich Pius XII. strikt eines öffentlichen und ausdrücklichen Protests gegen das nationalsozialistische Deutschland. Das brachte ihm bei Kritikern den Vorwurf ein, zum Holocaust geschwiegen oder zumindest nicht genug protestiert zu haben.

Unbestritten ist jedoch, dass Pius XII. durch seine Hilfe im Verborgenen Tausenden Juden das Leben rettete. Seine Verteidiger führen an, dass seine öffentliche Zurückhaltung diese Hilfe überhaupt erst ermöglicht habe, dass offene Proteste die Lage der Juden nur noch verschlimmert hätten.

Aus Familie von Vatikan-Mitarbeitern

Familiär besser vorbereitet auf sein Amt hätte Eugenio Pacelli vermutlich kaum sein können. Er entstammte einer römischen Juristenfamilie, die eng mit dem Vatikan verbunden war. Sein Großvater war Stellvertreter des päpstlichen Innenministers und sein Vater Anwalt am päpstlichen Ehegericht, der sogenannten Rota. 1904 trat Pacelli in den Dienst des Heiligen Stuhls und wurde 1917 zum Nuntius in München berufen. Nach dem Zusammenbruch der Monarchie wurde er 1920 zusätzlich erster päpstlicher Botschafter beim Deutschen Reich. 1930 wurde er nach Rom berufen und trat das Amt des Staatssekretärs an. Pius XII. verfasste 40 Enzykliken.

Warten auf Akten-Freigabe

Vieles spricht dafür, dass eine Seligsprechung Pius’ XII. erst erfolgt, nachdem die Akten des Pontifikates im Vatikanischen Geheimarchiv für die Wissenschaft freigegeben sind. Diesen Schritt hatte der Vatikan ursprünglich schon für 2015 angekündigt. Es fehlten aber noch die Bestände von 20 bis 30 Archiven vatikanischer Botschaften. Die Entscheidung über die Freigabe obliege allein dem amtierenden Papst. Mit sensationellen Entdeckungen rechnen Experten ohnehin nicht.

(kap/vatican news – mg)

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02. März 2019, 12:15