Papst Franziskus beim Angelus: „Kriege beginnen mit der Zunge“

„Wenn ich glaube, keine Fehler zu haben, dann kann ich andere nicht korrigieren oder verurteilen – wir alle haben Fehler!“ Das sagte Papst Franziskus an diesem Sonntag bei seinem Angelusgebet am Petersplatz in Rom.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Der Papst kommentierte in einer kurzen Ansprache die Worte Jesu aus dem Evangelium: „Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht?“ (Lk 6, 41)

„Oft ist es einfacher oder angenehmer, die Fehler und Sünden anderer zu sehen und zu verurteilen, als die eigenen Fehler mit der gleichen Klarheit zu sehen. Die Versuchung besteht darin, sich selbst gegenüber nachsichtig zu sein und die falschen Einstellungen vor sich selbst zu rechtfertigen, bei anderen aber von außen streng zu richten, statt sich die Mühe zu machen, in ihren Herzen zu lesen.“

„Fragen wir uns selbst: Sprechen wir schlecht über andere, ziehen wir über sie her?“

Es sei „immer nützlich, dem Nächsten mit weisen Ratschlägen zu helfen“, so der Papst. „Aber während wir die Fehler unseres Nächsten beobachten und korrigieren, müssen wir uns auch bewusst sein, dass wir selbst Fehler haben! Auf diese Weise werden wir glaubwürdig werden, wir werden demütig handeln und von der Liebe zeugen.“

Vor allem an der Sprache eines Menschen zeige sich, ob er auch zur Selbstkritik fähig sei. „Denn wer gut ist, dem kommt Gutes aus seinem Herzen und seinem Mund, und wer schlecht ist, dem kommt Böses aus dem Mund, und zwar auf die schädlichste Weise – durch das Geschwätz!“ Von seinem vorbereiteten Redetext abweichend fuhr der Papst fort: „Kriege beginnen mit der Zunge! Fragen wir uns selbst: Sprechen wir schlecht über andere, ziehen wir über sie her?“

(vatican news)
 

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Ein paar Eindrücke vom Angelus
03. März 2019, 12:09