2019.02.03 Angelus 2019.02.03 Angelus 

Angelus: Christen müssen auch heute mutige Propheten sein

Auch die Welt heute muss in den Jüngern des Herrn „Propheten“ erkennen, die mutig und beharrlich auf die christliche Berufung reagieren. Das betonte Papst Franziskus beim Mittagsgebet an diesem Sonntag, kurz bevor er seine Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate antrat.

Christine Seuss - Vatikanstadt

Das Evangelium dieses Sonntags nehme den Faden der Liturgie vom vergangenen Sonntag wieder auf, als Jesus eine Passage des Propheten Jesaja gelesen hatte und sich anschließend als der angekündigte Messias zu erkennen gegeben habe, führte Franziskus die Pilger in seine Überlegungen zum Tagesevangelium (vgl. Lk 4,21-30) ein. An diesem Sonntag gehe es nun um das „Erstaunen“ der Mitbürger darüber, dass einer aus ihrem Land, genau genommen „der Sohn Josefs“ (Vers 22), behaupte, der Gesandte des Vaters zu sein.

„Gott will Glauben, sie wollen Wunder; Gott will alle retten, und sie wollen einen Messias zu ihrem Vorteil“

„Jesus, mit seiner Fähigkeit, in Geist und Herz einzudringen, verstand sofort, was seine Landsleute dachten. Sie glauben, dass er, da er einer von ihnen ist, diesen seltsamen ,Anspruch‘ an sich selbst demonstrieren muss, indem er dort, in Nazareth, Wunder wirkt, wie er es in den Nachbarländern getan hat (vgl. V. 23),“ fuhr der Papst in seiner Katechese fort. Doch Jesus folge dieser irdischen Logik nicht, „weil sie nicht dem Plan Gottes entspricht“: „Gott will Glauben, sie wollen Wunder; Gott will alle retten, und sie wollen einen Messias zu ihrem Vorteil.“

„Die Bewunderung der ersten Momente hat sich in Aggression verwandelt“

Doch angesichts der Einladung Jesu, ihre Herzen zu öffnen, rebellierten die Bürger von Nazareth; sogar Mordlust wird den Anwesenden attestiert (V. 29): „Die Bewunderung der ersten Momente hat sich in Aggression verwandelt, eine Rebellion gegen ihn,“ erläuterte der Papst.

„Dieses Evangelium zeigt uns, dass der öffentliche Dienst Jesu mit einer Ablehnung und der Androhung des Todes beginnt, paradoxerweise gerade von Seiten seiner Mitbürger. Jesus, der die ihm vom Vater anvertraute Sendung lebt, weiß sehr wohl, dass er mit Müdigkeit, Ablehnung, Verfolgung und Niederlage zu kämpfen hat. Ein Preis, den damals wie heute die wahre Prophezeiung zu zahlen hat.“

„Noch heute muss die Welt in den Jüngern des Herrn Propheten erkennen“

Jesus lasse sich allerdings durch die harte Ablehnung nicht entmutigen, sondern gehe seinen Weg beharrlich weiter (vgl. V. 30), im Vertrauen auf die Liebe seines Vaters:

„Noch heute muss die Welt in den Jüngern des Herrn Propheten erkennen, also Menschen, die mutig und beharrlich auf die christliche Berufung reagieren. Menschen, die dem Drängen des Heiligen Geistes folgen, der sie sendet, um den Armen und Ausgeschlossenen Hoffnung und Erlösung zu verkünden; Menschen, die der Logik des Glaubens und nicht des Wunders folgen; Menschen, die sich dem Dienst an allen widmen, ohne Privilegien und Ausnahmen. Kurz gesagt: Menschen, die sich öffnen, um den Willen des Vaters anzunehmen und sich verpflichten, ihn anderen gegenüber treu zu bezeugen,“ so der Papst abschließend, bevor er um Gebet darum bat, „dass wir im gleichen apostolischen Eifer für das Reich Gottes wachsen und wandeln können, der die Sendung Jesu belebt hat.“

(vatican news)
 

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03. Februar 2019, 12:15