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Papst Franziskus: Alle gemeinsam für Gerechtigkeit einstehen

Gemeinsam statt jeder für sich: nur auf diese Weise könne man eine gerechtere Welt schaffen. Das sagte Papst Franziskus bei einer Audienz an diesem Samstag für eine ökumenische Delegation aus Finnland.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Zu Beginn der Gebetswoche für die Einheit der Christen hat Papst Franziskus – wie seit Jahren üblich – eine ökumenische Delegation aus Finnland im Vatikan begrüßt. Das Treffen an diesem Samstag stand im Zeichen des Engagements für die Gerechtigkeit. So sagte der Papst in seiner Ansprache für die finnischen Gäste, dass die Christen sich gemeinsam dafür einsetzen sollten.

„In einer durch Kriege, Hass, Nationalismen und Spaltungen zerrissenen Welt können Gebet und Einsatz für mehr Gerechtigkeit nicht aufgeschoben werden. Gerechtigkeit für alle muss von allen gemeinsam erbeten und gesucht werden.“

Zum Nachhören

Die Delegation aus dem skandinavischen Land hatte am Freitagabend am ökumenischen Abendgebet mit dem Papst zur Eröffnung der Gebetswoche für die Einheit der Christen teilgenommen. Die Woche steht dieses Jahr unter dem Motto „Gerechtigkeit, Gerechtigkeit - ihr sollst du nachjagen“.

Gemeinsan im Gebet, in der Verkündung und in der Solidarität

Christen könnten in dreierlei Hinsicht gemeinsam vorgehen, so der Papst weiter: im Gebet, in der Verkündung des Evangeliums und bei der Hilfe für Bedürftige. Auf diese Weise könne man weitere Fortschritte auf dem Weg „zum Ziel der sichtbaren Einheit“ erzielen. Auch theologische und ekklesiologische Fragen, welche die Christen noch trennten, sollten und könnten gemeinsam gelöst werden, so Franziskus. Er erinnerte erneut daran, dass die Einheit der Christen nur mit Hilfe des Heiligen Geists erlangt und nicht erzwungen werden könne. Weiter unterstrich der Papst:

„Das gemeinsame Engagement für die Ökumene ist eine wesentliche Voraussetzung für den Glauben, den wir bekennen und eine Voraussetzung, die sich aus unserer eigenen Identität als Nachfolger Jesu ergibt. Und auf den Spuren Jesu, also wenn wir dem Herrn selbst folgen, bedeutet, dass wir immer mehr die Ökumene als einen Weg betrachten, der, wie die verschiedenen Päpste seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil ständig betont haben, unumkehrbar ist. Dies ist nicht einfach eine Option.“

Zur ursprünglichen Quelle zurückkehren

Franziskus würdigte den Beitrag aus Finnland zur ökumenischen Diskussion über die Kirche. Explizit erwähnte er das Dokument „Communion in Growth“, das die evangelisch-lutherische Kirche von Finnland und die römisch-katholische Kirche erarbeitet haben. Der Dialog müsse auf diesem Weg weiter gehen.

„Wir sind immer aufgerufen, zur ursprünglichen Quelle zurückzukehren, aus der der Fluss der Tradition fließt: Sie ist die offene Seite Christi am Kreuz. Dort gab er sich uns allen selbst hin, und er gab uns auch seinen Geist. Von dort aus ist unser Leben als Gläubige entstanden, da ist unsere ewige Erneuerung. Dort finden wir die Kraft, die Last und Kreuze des Mitmenschen zu tragen.“

Anlass der Begegnung der finnischen Ökumene-Delegation mit dem Papst diesen Samstag war das Fest des finnischen Missionars und Märtyrers Henrik (Bischof Heinrich von Uppsala, gestorben 1155/56). Seit mehr als 30 Jahren pilgert zu diesem Tag eine ökumenische Delegation der lutherischen Kirche Finnlands nach Rom; stets begleitet auch von Katholiken und Vertretern der Orthodoxie.

(vatican news/kna)

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19. Januar 2019, 13:44