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Franziskus begrüßt bei einer Generalaudienz kranke Menschen Franziskus begrüßt bei einer Generalaudienz kranke Menschen 

Papst Franziskus gegen „Logik des Profits“

Papst Franziskus schwört katholische Pflegeeinrichtungen auf eine Haltung der „Unentgeltlichkeit“ ein. Sie sollten sich nicht „auf die Logik des Profits“ einlassen, schreibt er in einer Botschaft zum Welttag der Kranken.

„Die katholischen Pflegeeinrichtungen dürfen nicht in betriebswirtschaftliches Denken verfallen, sondern müssen die Sorge um den Menschen höher stellen als den Verdienst“, so der Papst wörtlich.

„Wir wissen, dass die Gesundheit relational ist, sie hängt von den zwischenmenschlichen Beziehungen ab und braucht Vertrauen, Freundschaft und Solidarität. Sie ist ein Gut, in dessen vollen Genuss man nur kommt, wenn man es teilt. Die Freude, umsonst zu geben, ist Kennzeichen der Gesundheit des Christen.“

„Leben ist kein Privateigentum“

Der 27. Kirchliche Welttag der Kranken wird am kommenden 11. Februar begangen; diesjähriger Ausrichtungsort ist Kalkutta in Indien. Das Motto lautet „Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben“ (Mt 10,8).

In seiner Botschaft bezeichnet Franziskus das Leben als eine „Gabe Gottes“. Es dürfe „nicht als ein bloßer Besitz oder als Privateigentum betrachtet werden, gerade im Hinblick auf die Errungenschaften von Medizin und Biotechnologie“.

Das Paradigma der Gabe

Gegen „Wegwerfkultur und Gleichgültigkeit“ gelte es das „Paradigma“ der „Gabe“ zu setzen. Damit sei nicht einfach die „Handlung des Schenkens“ gemeint, sondern das Aufnehmen einer Beziehung zum anderen. „Die Gabe ist also vor allem eine gegenseitige Anerkennung, welche wiederum ein unverzichtbares Kennzeichen sozialer Bindung ist.“

Der Papst weist darauf hin, dass jeder Mensch „arm, bedürftig und notleidend“ sei. „Niemandem wird es je gelingen, sich ganz der Bande der Ohnmacht gegenüber einem Menschen oder einer Situation zu entledigen… Das aufrichtige Eingestehen dieser Wahrheit hilft, demütig zu bleiben und mutig Solidarität als eine unentbehrliche Tugend des Lebens zu praktizieren.“

Mutter Teresa und die neuen Horizonte

Die indische Ordensgründerin und Friedensnobelpreisträgerin Mutter Teresa von Kalkutta stellt Franziskus, der sie vor gut zwei Jahren heiliggesprochen hat, als „Vorbild der Barmherzigkeit“ dar. „Ihr Beispiel leitet uns noch immer, damit wir der Menschheit, die Verständnis und Zärtlichkeit braucht, vor allem aber den Leidenden, neue Horizonte der Freude und der Hoffnung eröffnen.“

Ausdrücklich lobt Papst Franziskus das Engagement von Freiwilligen im sozialen und Krankenpflegebereich. „Ein besonderer Bereich, in dem Eure Gegenwart die Sorge der Kirche zum Ausdruck bringt, ist der Schutz der Rechte der Kranken, vor allem jener, die an pathologischen Erkrankungen leiden oder besonderer Pflege bedürfen.“

(vatican news – sk)

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08. Januar 2019, 11:19