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Panamas Erzbischof Ulloa mit dem Präfekten der vatikanischen Kommunikationsabteilung, Paolo Ruffini Panamas Erzbischof Ulloa mit dem Präfekten der vatikanischen Kommunikationsabteilung, Paolo Ruffini 

Vorfreude auf Papstbesuch in Panama

200.000 Jugendliche werden im Januar in Panama zum Papstbesuch erwartet, 37.000 Freiwillige helfen, 1.700 Journalisten berichten. Das erläuterte der Gastgeber des Treffens, Erzbischof José Domingo Ulloa Mendieta, am Dienstag vor Journalisten. Migration, Drogenhandel und Gewalt bewegten Lateinamerika. Aber es seien die Jugendlichen, die Veränderung anstößen, sagte uns Erzbischof Ulloa.
Der Erzbischof von Panama im Interview

Christina Höfferer - Vatikanstadt

Junge Katholiken aus 155 Ländern werden den Papst in Panama erwarten, ein Budget von 47 Millionen Euro steht zur Verfügung, es stammt großteils von Sponsoren, berichtete Jose Ulloa im Rahmen einer Pressekonferenz in Rom. Fröhlichkeit und Lebenslust verströmend tanzten drei Paare in bunten Kostümen vor den eingeladenen Journalisten. Die Röcke der Mädchen wogten im Takt, die Jungs schwangen ihre Panamahüte. „Evviva Panama!“, riefen die Tanzenden.

Jose Domingo Ulloa, Panamas Erzbischof, erläuterte nach der Darbietung die Bedeutung der Musik für den mittelamerikanischen Staat:

„Die Musik darf nicht fehlen. Wir haben sie ja im Blut. Wir müssen sie auf eine sehr einfache Weise weitergeben. Sodass die Jungen, die tanzen, auf diese Weise die Vielfalt der Kultur entdecken.“

Lateinamerika hat derzeit mit großen Problemen zu kämpfen, Armut, Migration und Gewalt machen dem Kontinent zu schaffen. Da brauche es kirchliche Leitfiguren, wie den vor kurzem heiliggesprochenen Oscar Romero:

„Ich hoffe, dass Papst Franziskus in der Zukunft auch das Grab von Monsignor Romero besuchen kann. Es ist meiner Meinung nach sehr wichtig, dass Zentralamerika jetzt die Möglichkeit bekommt, Papst Franziskus zu empfangen. Vor allem anderen ist es aber bedeutsam, dass Papst Franziskus der Jungend der Welt eine Botschaft bringt, und zwar vor allem der Jugend in Zentralamerika und in der Karibik.“

„Die große Botschaft von Oscar Romero an die Jugend der Welt lautet: leben im Glauben und immer an der Seite der Bedürftigsten sein, und jener, die leiden“

Die Unterbringung der ausländischen Gäste wird in Panama vor allem in Familien organisiert. Gemeinsam soll die Botschaft Romeros gelebt werden.

„Die große Botschaft von Oscar Romero an die Jugend der Welt lautet: leben im Glauben und immer an der Seite der Bedürftigsten sein, und jener, die leiden. Das hat uns Oscar Romero gepredigt und auch vorgelebt. Jetzt sind wir dran, ihm zu folgen. Ich glaube, das ist die große Aufgabe der Jugendlichen: sie müssen Folge leisten, und die begleiten, die von der Gesellschaft ausgegrenzt werden, den Armen und den Bedürfigen. Oscar Arnulfo Romero ist hier das große Beispiel, das die Jugend hat.“

„Ich glaube, der Papst wirkt wie ein Balsam, wie frische Luft, damit unsere jungen Leute Kraft schöpfen können“

Der „Papst vom Ende der Welt“, als welchen sich Franziskus bei seinem Amtsantritt bezeichnet hat, geht wiederum auf die Peripherien zu, auf die Ausgegrenzten, auf die Kleinen, die ihm so sehr am Herzen liegen. Gott habe Großes mit den Kleinen vor, sagt der Erzbischof von Panama.

„Ich denke, dass diese Reise ihren Widerhall in der Welt findet, aber vor allem in der Region, in Zentralamerika und dass sie auch ein Licht auf unseren Alltag wirft und vor allem ein Licht auf den Alltag, den die jungen Leute hier erleben. Sie erleben es, ausgeschlossen zu sein und sind oft gezwungen, zu migrieren, neue Wege zu suchen. Und dann gibt es natürlich auch die Gewalt, die hier herrscht. Ich glaube, der Papst wirkt wie ein Balsam, wie frische Luft, damit unsere jungen Leute Kraft schöpfen können.“

Als ein großes Fest sieht Ulloa den Weltjugendtag, er ist eine Möglichkeit ganz konkret Geschwisterlichkeit zu leben, hunderttausende Pilger vor dem Papst. Dabei seien die Jugendlichen mit all ihrem Licht und auch mit ihren Schattenseiten willkommen. Besonders hebt der Erzbischof die Frauen hervor, sie seien es, die die wahren Stützen der Gesellschaft in Lateinamerika bildeten.

„Die große Rolle der Frau war es immer und ist es noch heute, dass sie so ist wie Maria. Ich denke, der größte Reichtum, den Lateinamerika und Mittelamerika besitzt, das sind seine Frauen. Auf der Eben der Arbeit in der Kirche und auch in der Gesellschaft. Das ist die große Rolle der Verfügbarkeit. Immer im Dienst zu sein und für uns alle Zeugnis abzulegen. Das ist die Rolle der Frau. Im Grunde ist es die Frau, die die Erziehung der Kinder auf sich nimmt, die die Familie voranbringt. Und das ist das gleiche in der Zivilgesellschaft und auch in der Kirche. Viele Frauen, viele von diesen Müttern, sind ja auch Gründerinnen von christlichen Gemeinschaften.“

(vatican news)

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12. Dezember 2018, 09:55