Urbi et Orbi: Geschwisterlichkeit zwischen Nationen und Kulturen

Alle Menschen Schwestern und Brüder, auch das gehört zur Erfahrung der Weihnacht. In seiner Ansprache zum Segen ‚Urbi et Orbi‘ legte Papst Franziskus diesen Gedanken seinen Wünschen für den Frieden in der Welt zu Grunde.

P Bernd Hagenkord - Vatikanstadt

Pünktlich um 12 Uhr trat er auf den Balkon an der Fassade von Sankt Peter, um die Stadt und den Weltkreis, Urbi et Orbi, zu segnen. Mit dem Segen verbunden waren auch in diesem Jahr wieder Wünsche, vor allem für Menschen, die unter Not leiden.

Die universale Botschaft von Weihnachten sei, dass Gott der gute Vater aller ist und deswegen alle Menschen Geschwister, so Papst Franziskus. „Ohne die Geschwisterlichkeit, die Jesus uns geschenkt hat, behalten all unsere Bemühungen um eine gerechtere Welt einen kurzen Atem, und selbst die besten Vorhaben drohen seelenlose Strukturen zu werden“.

Der kurze Atem unserer Bemühungen

Sein Wunsch sei deswegen der nach Geschwisterlichkeit, zwischen allen Nationen und Kulturen, allen Religionen und allen Ideen.

Die Verschiedenheit unter den Menschen schade nicht, sie bedeute keine Gefahr, so der Papst, „sie ist vielmehr ein Reichtum“. Sein Wunsch sei deswegen der nach Wiederentdeckung der Erfahrung, dass alle Menschen Schwestern und Brüder seien.

In seiner Weihnachtsbotschaft wurde der Papst dann wie jedes Mal auch konkret, und wie immer begann er mit dem Heiligen Land, „Es liegt an Israelis und Palästinensern, den Dialog wieder aufzunehmen und einen Weg des Friedens zu beschreiten.“

Das Heilige Land, Syrien, Jemen ...

Ausführlich dachte der Papst auch an Syrien, an das Land wie auch an die Menschen, die haben fliehen müssen. Der Papst sprach über die Situation im Jemen und die Hoffnung, dass die Waffenruhe den Menschen Erleichterung bringen möge. Auch dachte er an Afrika, „wo Millionen von Menschen Flucht und Vertreibung erleiden und humanitäre Hilfe wie auch Versorgung mit Nahrungsmitteln benötigen“. Heiliges Land, Jemen, Afrika, die Gegenden der Welt unterscheiden sich aber der Wunsch bleibt derselbe: die Waffen mögen schweigen. Gott „möge die Bemühungen all derer segnen, die sich für die Förderung von Versöhnungsprozessen auf politischem und sozialem Gebiet verwenden.“

Zu den Ländern, die der Papst ausdrücklich ansprach, gehörten an diesem Dienstag auch Korea, Venezuela, Nicaragua und die Ukraine, alles Länder die von internen Konflikten zerrissen sind.

„Ich möchte alle Völker in Erinnerung rufen, die ideologische, kulturelle und wirtschaftliche Kolonisierung erleiden und ihre Freiheit und ihre Identität gefährdet sehen“, schloss der Papst an. „Ebenso denke ich an die Völker, die an Hunger und an fehlenden Möglichkeiten im Bildungs- und Gesundheitswesen leiden.“

... Korea, Venezuela, Ukraine und Nicaragua

Ein besonderer Gedanke des Papstes ging an die Christinnen und Christen, die das Weihnachtsfest unter feindseligen Umständen feiern müssen, „der Herr gewähre ihnen und allen Minderheiten, dass sie in Frieden leben können und dass ihre Rechte, vor allem die Religionsfreiheit, anerkannt werden.“

„Das kleine frierende Kind, das wir heute in der Krippe betrachten, möge alle Kinder auf dieser Welt und jeden schwachen, wehrlosen und ausgeschlossenen Menschen beschützen“, schloss der Papst seine Weihnachtsansprache. „Ebenso mögen wir alle Frieden und Trost von der Geburt des Erlösers empfangen, und da wir von dem einen himmlischen Vater geliebt sind, uns auch als Brüder und Schwestern erfahren und entsprechend leben!“

(vatican news)

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Eindrücke vom Urbi et Orbi
25. Dezember 2018, 12:10