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Papst Franziskus: Welt braucht eine neue Friedensmentalität

Um Frieden und Eintracht in die heutige Welt einzubringen, bedarf es einer neuen Mentalität. Deshalb bitte er vor allem junge Menschen, sich diesem Wandel anzuschließen, so Papst Franziskus an diesem Montagmittag bei einer Audienz für die Friedensbewegung „Rondine – Zitadelle des Friedens“.

Mario Galgano und Cecilia Seppia - Vatikanstadt

Rondine ist eine kleine Ortschaft in der mittelitalienischen Provinz Arezzo. Der Name der Ortschaft ist auch die italienische Bezeichnung für Schwalbe, ein Symbol für Frieden. Die 1997 vom Italiener Franco Vaccari gegründete Friedensinitiative setzt sich seither zum Ziel, für eine friedliche Welt einzutreten. Dazu werden jungen Menschen aus verschiedenen Ländern, vor allem aus Krisenländern, eingeladen, in dem Kleinstädtchen ein Studium in „Friedensforschung“ zu betreiben.

Die Gruppe war an diesem Montag beim Papst zu Besuch. Ihnen sagte der Papst:

„Armut – und zwar im negativen Sinne verstanden – und Krieg sind in einem Teufelskreis verbunden, der Menschen tötet, unsägliches Leid nährt und einen Hass verbreitet, der nicht aufhört. Indem ihr euch für junge Menschen einsetzt, engagiert ihr euch auch für die Bekämpfung der Armut und die Schaffung von Frieden als Werk der Gerechtigkeit und Liebe. Eine Handlung, die die Hoffnung nährt und dem Menschen, insbesondere den jungen Menschen, vertraut.“

Es braucht Politiker für den Frieden

Man solle deshalb alles tun, damit der Krieg endgültig aus der Welt verschwinde und von der Geschichte der Menschheit entfernt werde, so der Papst. Es brauche dazu aber Politiker, die sich genau dafür einsetzten. Der Papst würdigte diesbezüglich die Mitglieder der Vereinigung „Rondine - Städtchen des Friedens“, die anlässlich des 20 Jahrestages ihrer Gründung zu Besuch im Vatikan waren.

Frieden sei nach Ansicht des Papstes in der Tat eine universelle Verantwortung, und jedes menschliche Handeln solle dazu beitragen, „die höchsten Mauern niederzureißen, Brücken zu bauen, unüberwindliche Grenzen zu beseitigen und zum Dialog zurückzukehren“. Die Zeit drängt, so der Papst, denn „nur im Dialog kann Vertrauen geschaffen werden“.

Den mehr als 350 Jugendlichen und Studenten, die sich zusammen mit dem italienischen Kardinal Gualtiero Bassetti und dem Erzbischof von Arezzo-Cortona-Sansepolcro, Riccardo Fontana, in der Sala Clementina versammelt haben, sicherte der Papst seine vollständige Unterstützung zu. Die Friedensvereinigung hatte einen Appell an die UNO gerichtet, den die Jugendlichen selbst anlässlich des 70. Jahrestages der Erklärung der Menschenrechte verfasst haben. Dieser Appell soll am 10. Dezember an Vertreter der Vereinten Nationen überbracht werden. In jenem Aufruf bitten ein junger Palästinenser und ein junger Israeli die Regierungen, einen Schritt zum Frieden zu tun. Konkret sollten die Regierungen statt in Waffen und in den Verteidigungshaushalt lieber in den Bildungshaushalt Geld und Ressourcen investieren, damit neue Friedensführer herangebildet werden können.

(vatican news)

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03. Dezember 2018, 13:30