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Neues Buch mit Papst-Vorwort: Klerikalismus kann ein Übel sein

Der Klerikalismus kann unter Umständen ein Übel sein und ist eines der Gründe für die Missbrauchsfällen. Das betont abermals Papst Franziskus in einem Vorwort zu einem neuen Buch über das Geweihte Leben.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Ein vierstündiges Gespräch mit Papst Franziskus ist zu einem 120-seitigen Band geworden. Unter dem spanischen Titel: „La fuerza de la vocación. La vida consagrada hoy“, ist das Buch jetzt herausgekommen, der in Kürze weltweit veröffentlicht und in zehn Sprachen übersetzt wird, darunter Chinesisch.

Der Papst und der spanische Missionar Fernando Prado trafen sich am 9. August im vatikanischen Gästehaus Santa Marta, an einem jener Tage der bedrückenden römischen Sommerhitze. Sie sprachen fast vier Stunden lang und Franziskus ging auf das Thema der Berufung ein, mit „jenen geweihten Menschen, die keine Ansprüche haben“ und „die die Theologie des geweihten Lebens folgen, indem sie es leben und beten“. Aber auch große Herausforderungen, die Gefahr des Klerikalismus oder der Ideologien, „einer der schwerwiegendsten Feinde, der das geweihte Leben hatte und haben kann“, kamen zur Sprache.

Klerikalimus als Ursache von Unreife und Neurose

„Der Klerikalismus ist die Wurzel vieler Probleme. Der Klerikalismus steckt auch hinter den Fällen von Missbrauch, sowie Unreife und Neurose. Wir müssen bei der Ausbildung sehr vorsichtig sein“, sagte der Papst in jenem Gespräch im August.

Das Buch besteht aus drei Kapiteln: Mit Dankbarkeit in die Vergangenheit blicken, die Gegenwart mit Leidenschaft leben und mit Hoffnung in die Zukunft blicken. Unter diesen drei Aspekten werden die Themen des Erneuerungsprozesses unter der Leitung der Kirche nachgegangen, die vom Zweiten Vatikanischen Konzil angegeben und von Franziskus im Vorwort angesprochen wurden.

Homosexualität als Modeerscheinung

Papst Franziskus geht auch auf das Thema der Homosexualität bei Geistlichen ein. „In unseren Gesellschaften scheint es gar, dass Homosexualität eine Mode ist, und diese Mentalität beeinflusst auf gewisse Weise auch die Kirche“, sagte er in dem Interview auf Spanisch, das am Montag in einem Buch veröffentlicht werden soll. Homosexuelle Menschen im Klerus und in Priesterseminaren bereiteten ihm Sorgen, es sei eine „sehr ernste Angelegenheit“. Menschen mit „dieser tiefverwurzelten Tendenz“ sollten seiner Meinung nicht in Seminaren oder zu religiösen Orden zugelassen werden.

(vatican news)

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01. Dezember 2018, 15:05