Benedikt XVI. und Franziskus Benedikt XVI. und Franziskus 

Benedikt XVI. und Franziskus für globale Werteverteidigung

Es kommt nicht alle Tage vor, dass der amtierende Papst wie auch der emeritierte Papst zum selben Thema einen Brief verfassen. Franziskus und Benedikt XVI. schrieben über das rechte Verständnis von Menschenrechten. Dieses ist Thema bei der Jahresversammlung der Ratzinger-Stiftung.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Der Vatikan veröffentlichte beide Schreiben an diesem Donnerstag zum Auftakt der Versammlung der vatikanischen Stiftung „Joseph Ratzinger-Benedikt XVI.”, die am Samstag auch den Ratzinger-Preis für Theologie verleiht. Thema der Versammlung sind „die Grundwerte und die Konflikte zwischen den Rechten“.

Zum Nachhören

In den drei Absätzen seines Briefes geht der emeritierte Papst Benedikt XVI. darauf ein. Er erachte es als sehr wichtig, „dass man explizit über die Problematik der ,Vervielfältigung der Rechte´ spricht“. Auch sei es hierbei wichtig, auf die Risiken „der Zerstörung der Idee des Rechts“ hinzuweisen. Benedikt XVI. hatte auch 2011 vor dem deutschen Bundestag über die Grundlagen des freiheitlichen Rechtsstaats gesprochen

Die Frage nach der Bedeutung der Grundrechte sei „aktuell und grundlegend“, fuhr der emeritierte Papst in seinem Brief fort. Es gehe darum, die Grundlage des Zusammenlebens der Menschen zu bewahren. Deshalb brauche es eine „vertiefte und systematische Reflexion“ zu dem Thema, wie die Tagung es beabsichtige. Er bete für die Teilnehmer, schrieb der emeritierte Papst, und bekundete ihnen seine Nähe. 

Mauern abbauen

Papst Franziskus bedankte sich in seinem Brief bei den Organisatoren der Konferenz, und zwar der Ratzinger-Stiftung und der katholischen Universität LUMSA, die sich an dem Symposium beteiligt. Gerade im Hinblick auf das baldige 70jährige Jubiläum der UN-Menschenrechtserklärung. Er erinnerte an seine Rede vor dem diplomatischen Corps im Vatikan vom vergangenen Januar, in der er für den Abbau von Mauern und Barrieren plädierte. Dies sei der beste Weg, um das gemeinsame Zusammenleben zu garantieren. Ihm sei aber auch bewusst, dass im Lauf der Jahre die Förderung der Rechte mitunter zu kontroversen und paradoxen Situationen geführt habe. Es sei nicht hinnehmbar, dass „neue Rechte“ die Grundrechte verdrängten, oder dass Grundrechte gegeneinander ausgespielt würden.

Franziskus würdigte auch die Tatsache, dass die LUMSA-Universität vor 20 Jahren Papst Benedikt XVI. den Ehrendoktortitel in Rechtswissenschaften verlieh. Wie Benedikt XVI. immer wieder hervorgehoben habe, gehe es bei der Verteidigung der Rechte um Fragen, die auch juristisch-wissenschaftlich zu beantworten seien.

(vatican news)

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15. November 2018, 12:03