Angelus: „Liebe zu Gott und zum Nächsten gehören zusammen“

„Die Liebe zu Gott und zum Nächsten gehören untrennbar zusammen.“ Das hat Papst Franziskus an diesem Sonntag bei seinem Angelusgebet am Petersplatz betont.

„Der Evangelist Markus gibt sich nicht die Mühe, anzugeben, wer der Nächste ist“, sagte Franziskus wörtlich. Das bedeute, dass der Nächste die Person sei, „die ich auf dem Weg in meinem Alltag treffe“. „Es geht nicht darum, meinen Nächsten auszusuchen: Das ist nicht christlich! Nein, das ist heidnisch!“

Zum Nachhören

Christen sollten „üben, mit dem Blick Jesu zu sehen“, dann könnten sie lernen, „immer zuzuhören und auf der Seite der Bedürftigen zu stehen“, so der Papst. „Die Bedürfnisse des Nächsten erfordern sicherlich effektive Antworten, aber bevor sie dies tun, müssen sie geteilt werden. Mit einem Bild können wir sagen, dass die Hungrigen nicht nur einen Teller Suppe, sondern auch ein Lächeln brauchen… und auch ein Gebet, vielleicht gemeinsam gebetet.“

Das Christentum ist keine Tankstelle

Nächstenliebe sei etwas Konkretes, betonte Franziskus; sie bedeute „Nähe“ und „Zärtlichkeit“. Das Christentum sei „keine Tankstelle“, bei der man allein und stumm etwas abzapfe, stattdessen sei Gemeinschaft wichtig.

Die Überlegungen des Papstes kreisten um das Tagesevangelium (Mk 12,28b-34), in dem Jesus das Doppelgebot der Gottes- und Nächstenliebe formuliert. „Indem er diese beiden Worte, die Gott an sein Volk richtet, auswählt und zusammenfügt, lehrte Jesus ein für allemal, dass die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten untrennbar miteinander verbunden sind, ja, noch wichtiger, sie stützen sich gegenseitig. Selbst wenn sie in eine Reihe gestellt werden, sind sie die beiden Gesichter einer einzigen Medaille: Zusammen gelebt sind sie die wahre Stärke des Gläubigen!“

Zwei Dimensionen der Liebe

Gott, „der die Liebe ist“, habe die Menschen erschaffen, „damit wir andere lieben können, während wir mit Ihm verbunden bleiben“, so der Papst wörtlich. „Es wäre illusorisch, vorzugeben, den Nächsten zu lieben, ohne Gott zu lieben; und es wäre auch illusorisch, vorzugeben, Gott zu lieben, ohne den Nächsten zu lieben. Die beiden Dimensionen der Liebe, für Gott und für den Nächsten, in ihrer Einheit, kennzeichnen den Jünger Christi.“

(vatican news – sk)
 

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04. November 2018, 13:03