März 2018: Franziskus gratuliert Sant'Egidio zum 50-jährigen Bestehen März 2018: Franziskus gratuliert Sant'Egidio zum 50-jährigen Bestehen 

Papst mahnt Religionen zum Widerstand gegen Krieg und Terror

In seiner Botschaft an ein hochrangig besetztes Sant'Egidio-Friedenstreffen in Bologna betont Franziskus: „Wer gleichgültig bleibt, wird zum Komplizen des Bösen". Angesichts neuer Spannungen weltweit müssten die Religionen stärker für den Dialog eintreten.

Anhänger der unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften dürften nicht „den Kriegsdämonen, dem Wahnsinn des Terrorismus, der trügerischen Macht der Waffen" nachgeben, mahnte Franziskus in einer Botschaft an ein interreligiöses Friedenstreffen in Bologna.

Seit dem ersten - 1986 von Johannes Paul II. (1978-2005) initiierten Friedenstreffen in Assisi - habe sich die historische Bühne teils dramatisch verändert, so Franziskus. Er beklagte eine Tendenz in der globalisierten Welt, sich „in eigene Interessen zu verkriechen". Im globalen Dorf gehe es darum, das Wohl aller im Blick zu haben, statt sich mit dem eigenen Frieden zu begnügen. Wenn Religionen nicht für den Frieden arbeiteten, verleugneten sie sich selbst, so der Papst. 

Brücken des Friedens bauen

Das Friedenstreffen unter dem Motto „Brücken des Friedens bauen, wo Dialog und Zusammenleben gescheitert sind" wird von der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio organisiert. Von Sonntag bis Dienstag kommen im norditalienischen Bologna mehr als 300 Vertreter der Religionen und Kulturen als Podiumsgäste sowie mehrere tausend Teilnehmer aus ganz Europa zusammen. Das Treffen fällt mit dem 50-Jahr-Jubiläum der Gründung von Sant'Egidio im Jahr 1968 zusammen.

Der Präsident von Sant'Egidio, Marco Impagliazzo, erläuterte im Vorfeld, vor den Herausforderungen der Globalisierung könnten „nicht Mauern, sondern nur eine Kultur des Zusammenlebens bestehen". Der Sant'Egidio-Präsident verwies auf eine zunehmende Kälte gegenüber Asylsuchenden.

Hochkarätige Redner

Auf der Rednerliste stehen u.a. der Großimam der Al-Azhar-Universität, Ahmad Al-Tayyeb, der syrisch-orthodoxe Patriarch Ignatius Aphrem, der französische Oberrabbiner Haim Korsia sowie EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani und der frühere EU-Kommissionspräsident Romano Prodi. Aus Italiens Regierung nehmen Ministerpräsident Giuseppe Conte, Bildungsminister Italiens Marco Bussetti und die stellvertretende Außenministerin Emanuela Del Re teil.

Bei den bis Dienstag stattfindenden Foren spricht u.a. Bernice King, die Tochter von Martin Luther King, der philippinische Kardinal Orlando Beltran Quevedo, der mexikanische Menschenrechtsaktivist P. Alejandro Solalinde und der in Westafrika tätige Arzt Grégoire Ahongbonon. Im Vorjahr hatte das Internationale Friedenstreffen im deutschen Münster stattgefunden.

(kap – ck)

 

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15. Oktober 2018, 10:39