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Franziskus: Bis 2030 den Hunger auf der Welt zu beenden ist möglich

Zum Welternährungstag am 16. Oktober appelliert der Papst an alle Menschen, einen Beitrag zur UNO-Initiative „2030: Eine Welt ohne Hunger“ zu leisten. Es könne nicht sein, dass es der Welt heute nicht gelinge, „die Traurigkeit derer zu lindern, die darunter leiden, dass sie sich nicht ausreichend und auf gesunde Weise ernähren können“.

Julia Rosner – Vatikanstadt

„Der jährlich stattfindende Welternährungstag spricht die Bedürfnisse, Sehnsüchte und Hoffnungen von Millionen von Menschen an, die jeden Tag nicht genug zu essen haben“, erklärte Papst Franziskus am Dienstag in einem Schreiben an den Direktor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), José Graziano da Silva. Die jüngsten Statistiken über Millionen von Menschen, die nicht genug zu essen hätten, seien ein „schmerzhafter Beweis dafür, wie sich die internationale Solidarität abzukühlen scheint“. 

Lobend äußert sich der Papst zu der von der UNO organisierten Initiative „2030: Eine Welt ohne Hunger“. Ihr Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 zu erreichen, dass niemand mehr auf der Welt hungern muss. „Eine Welt ohne Hunger ist möglich. Die Aktion ist ein dringender Aufruf zur Verantwortung aller Akteure, die sich für die Umsetzung der Ziele der Initiative und eine damit verbundene nachhaltige Entwicklung der Welt einsetzen.“

Persönlich nachempfinden

Über die Initiative hinaus appellierte Franziskus an alle Menschen, sich dessen bewusst werden, was in der Welt passiert, und die traurigen Geschehnisse in eigenes Leid „zu verwandeln“. Nur so könne jeder erfahren, wie wichtig es sei, sich im Kampf gegen den Hunger auf der Welt zu engagieren. Er verwies dabei auf die von ihm 2015 veröffentlichte Umweltenzyklika „Laudato si'“. Jeder sei eingeladen – insbesondere jedoch die Welternährungsorganisation –, das Engagement zu verdoppeln. Niemandem dürfe es mehr an notweniger Nahrung fehlen, sowohl in Quantität als auch in Qualität.

Von dem Generaldirektor der FAO fordert der Papst eine Politik der Entwicklungszusammenarbeit „und eine höhere Sicherheit angesichts von Klimawandel, Wirtschaftskrisen und bewaffneten Konflikten“. Es sei nötig, die strukturellen Ursachen von Hunger durch konkretes und auf Solidarität basierendes Handeln zu bekämpfen.

Echtes Aktionsprogramm nötig

„Schöne Worte und wohlmeinende Wünsche“ müssten zu einem „echten Aktionsprogramm“ zur Beseitigung des Hungers werden. Dabei sei die Erkenntnis wichtig, dass „die Zeit größer ist als der Raum“. Wie schon in der Schrift „Evangelii Gaudium“ aus dem Jahr 2013 stehe, müssten alle Prozesse mit Klarheit, Überzeugung und Hartnäckigkeit vorangetrieben werden. „Wir können von einer Zukunft ohne Hunger träumen, aber dies ist nur dann sinnvoll, wenn wir greifbare Prozesse, lebenswichtige Beziehungen, effektive Pläne und echte Verpflichtungen eingehen.“

Wichtig sei auch, direkt zu handeln. Die Armen könnten nicht warten. Ihre „verheerenden Umstände“ würden dies nicht erlauben, so Franziskus. „Es ist wichtig, die globale und die lokale Ebene als Antwort auf die Herausforderung des Hungers zusammenzuführen.“ Globale Maßnahmen würden nichts nützen, wenn das Engagement nicht der Realität vor Ort entspreche. In diesem Sinne kritisierte der Papst das Handeln einiger Politiker. „Es besteht ein grundlegender Mangel an politischem Willen.“ 

Nachhaltigkeit wichtig

„Wir müssen einen Ansatz entwickeln, der nachhaltig ist. Wir brauchen mehr Mittel, um den Frieden und die Entwicklung der Völker zu fördern. Wir müssen die Waffen und den tödlichen Waffenhandel unterdrücken, um die Stimme derjenigen zu hören, die verzweifelt weinen und sich in den Randbereichen des Lebens und des Fortschritts verlassen sehen.“

(vatican news)

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16. Oktober 2018, 13:54