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Bari erwartet Papst Franziskus und religiöse Führer zum gemeinsamen ökumenischen Gebet am 7. Juli Bari erwartet Papst Franziskus und religiöse Führer zum gemeinsamen ökumenischen Gebet am 7. Juli 

Erzbischof von Bari: Zu einer authentischen Ökumene finden

Bari ist nicht nur das Tor zum Orient, sondern selbst Anlaufstelle und Lebensraum für Christen der verschiedensten Konfessionen. Darauf macht der Erzbischof von Bari-Bitonto, Francesco Cacucci, im Vorfeld des großen ökumenischen Gebetstreffens aufmerksam. Am Samstag werden auf Einladung des Papstes zahlreiche religiöse Führungspersönlichkeiten in der Adria-Stadt zusammenkommen..

Christine Seuss - Vatikanstadt

Es soll bei dem Treffen nicht nur für Frieden im Nahen Osten gebetet werden, sondern hinter verschlossenen Türen auch über gemeinsame Maßnahmen zu einer Linderung des Leids der Menschen vor Ort beraten werden. Bari ist jedenfalls ein passender Ort für das Treffen des Papstes und der Patriarchen verschiedener christlicher Konfessionen: Hier wird die Ökumene täglich mit Leben gefüllt, erläutert Francesco Cacucci im Gespräch mit Vatican News.

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„Man muss nur einmal an einem Sonntagmorgen in die Altstadt von Bari kommen und zum Beispiel die vielfältigen Kleider bewundern, die mit den verschiedenen christlichen Gemeinschaften einhergehen. Ich denke dabei an die Äthiopier, die Eritreer, die Georgier und andere, die ihre Liturgien in katholischen Kirchen der Altstadt feiern, die ich diesen unseren Geschwistern zur Verfügung stellen wollte.“

Ein ständiger Fluss von Pilgern, um die Reliquien des hl. Nikolaus zu verehren

 

Doch dieser gemeinsame Weg sei keiner, den man „improvisieren“ könnte, mahnt der Erzbischof. „Ich erinnere immer wieder daran, dass direkt nach dem II. Vatikanischen Konzil der damalige Erzbischof von Bari die Krypta des heiligen Nikolaus für die Orthodoxen geöffnet hat; mit einer kleinen Kapelle mit Ikonostasen, die ihnen gewidmet war. Das war das erste Ereignis dieser Art weltweit. Und der ökumenische Weg ist mit einem stetigen Dialog mit den anderen Konfessionen weitergegangen, aber vor allem mit der östlichen Welt, die immer wieder hierherkommt, um die Reliquien des Heiligen zu verehren.“

Ein historisches Ereignis mit Universalcharakter

 

Alle christlichen Gemeinschaften Baris lebten mit großer Anteilnahme die Erwartung auf das Gebetstreffen, betont der Erzbischof mit Verweis auf den lebendigen ökumenischen Austausch unter den Konfessionen. „Dieser Moment wird nicht nur durch die katholische und örtliche Kirche gelebt, sondern daran nehmen auch die anderen Konfessionen auf regionaler Ebene Anteil. Bei einem Treffen mit den Ökumeneverantwortlichen der apulischen Gemeinschaften habe ich diese Erwartung gespürt, diese Teilhabe, denn das ist kein Ereignis, das nur die Kirche Baris betrifft.“

In der Tat handle es sich um ein „historisches Ereignis“, das „Universalcharakter“ habe, so der Erzbischof in einer Mitteilung in Erwartung des Papstbesuches. Darin ruft er auch dazu auf, die „Verantwortung“ wahrzunehmen, die „uns anvertraut wurde.“

Eine authentische ökumenische Vision

 

„Ich beziehe mich dabei auf die Fähigkeit, die ökumenische Vision zwischen den christlichen Kirchen und die besondere Aufmerksamkeit für den Nahen Osten miteinander in Einklang zu bringen. Um den Frieden anzurufen, aber auch, um unseren christlichen Geschwistern nahe zu sein, die leiden - aber nicht nur unseren christlichen Geschwistern. Es handelt sich also darum, von einer zwar löblichen Vision, die aber an unsere Kirche und die katholische Welt gebunden ist, weiterzugehen, um zu einer authentischen ökumenischen Vision zu gelangen.“

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02. Juli 2018, 13:19