Suche

Olav Fykse Tveit, Generalsekretär des Weltkirchenrates Olav Fykse Tveit, Generalsekretär des Weltkirchenrates  

Olav Fykse Tveit: Besuch von Franziskus ein „Meilenstein“

Vertreter des Weltkirchenrats und Papst Franziskus haben den gemeinsamen Einsatz aller Christen für Gerechtigkeit und Frieden bekräftigt. Zugleich betonten sie bei einem ökumenischen Treffen am Donnerstag in Genf die Fortschritte in der Zusammenarbeit der Kirchen in den vergangenen 70 Jahren.

Der Besuch des Papstes am Sitz des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) sei ein „Meilenstein“, sagte der Generalsekretär des ÖRK, der lutherische Pastor Olav Fykse Tveit. Als Aufgabe der Kirchen in der Welt nannte Tveit das Engagement für einen „gerechten Frieden“. Die 350 Mitgliedskirchen des Rats seien gemeinsam mit der katholischen Kirche entschlossen, diesen Auftrag „vom Rand der Gesellschaft ausgehend“ zu erfüllen. Tveit verwies auf den Einsatz für Flüchtlinge, wirtschaftliche Gerechtigkeit und Armutsbekämpfung, aber auch Maßnahmen gegen den Klimawandel, Friedensinitiativen und die Unterstützung der Ziele für eine nachhaltige Entwicklung.

„Noch nicht alle Differenzen und Gräben überwunden“

In den Beziehungen der Kirchen seien „noch nicht alle Differenzen und Gräben überwunden“, so der ÖRK-Generalsekretär. Mit dem Besuch von Franziskus stellten die Kirchen aber unter Beweis, dass es möglich sei, Spaltungen hinter sich zu lassen, die durch unterschiedliche Traditionen und Glaubensüberzeugungen verursacht seien. Tveit lobte den Papst, er habe „die Komfortzonen der Kirche verlassen“.

„Eine neue Qualität der Zusammenarbeit“

Auch die Vorsitzende des ÖRK-Zentralausschusses, Agnes Abuom, wies auf gemeinsames friedens- und sozialpolitisches Engagement als Verbindendes der Kirchen hin. Es gebe eine „neue Qualität der Zusammenarbeit“ nicht nur zwischen dem ÖRK und dem päpstlichen Rat für die Einheit der Christen, sondern auch mit der Vatikan-Behörde für Menschenrechte und Entwicklung und Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, sagte die anglikanische Theologin aus Kenia.

Als Beispiele nannte Abuom eine gemeinsame Konferenz zu Fremdenfeindlichkeit und Populismus, die im September in Rom stattfinden soll, sowie konfessionsübergreifende Initiativen für Friedensprozesse in Kolumbien, im Südsudan oder auf der koreanischen Halbinsel. Ein konzertiertes Vorgehen der Kirchen sei auch in Burundi oder dem Kongo nötig. Ferner stellte Abuom ein stärkeres gemeinsames Engagement für den Schutz und die Rechte von Kindern und jungen Erwachsenen in Aussicht, besonders unter Migranten.

(kna - cs)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

21. Juni 2018, 16:24