Papst Franziskus bei der Audienz an diesem Freitag Papst Franziskus bei der Audienz an diesem Freitag 

Papst: Flüchtlinge nicht ertrinken lassen!

Das Recht auf Hoffnung ist das erste Grundrecht eines jeden Menschen: Das sagte der Papst an diesem Freitag bei einer Audienz für italienische „Vorbilder der Arbeitswelt“. Die Vereinigung vertritt Arbeiter, die vom italienischen Staat als „herausragende Beispiele in der Arbeitswelt“ ausgezeichnet wurden.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Vorbildliche Arbeiter seien jene, die für das Allgemeinwohl sorgten, so der Papst bei der Audienz in der vatikanischen Audienzhalle. Und er kam gleich auf das Thema Migranten zu sprechen, das ihn seit Jahren sehr umtreibt: „Nur wenn die Nächstenliebe in uns wie ein geistlicher Kraftstoff brennt, können wir auch mit voller Wirkung unser Zeugnis weitergeben und so durch die Liebe das Feuer des Lebens in die Welt weitertragen.“

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Wohlstand für alle? Das geht nicht automatisch

 

Die Seligpreisungen Jesu seien der Leuchtturm, um gläubige Menschen auf diesem Weg zu führen, so der Papst weiter. Wer auf die konkreten Worte Jesu höre, der könne nicht die Mitmenschen „den Gefahren der Meereswellen“ überlassen - Menschen, die ihr Zuhause verlassen hätten, „weil sie nach Frieden und Gerechtigkeit dürsten“. Man könne auch nicht der Illusion der Bequemlichkeit verfallen, dass „vom reichen Tisch der Wenigen automatisch das Wohlbefinden an alle weitergereicht“ werde. So etwas gehe nicht von selbst, dafür müsse man sich konkret einsetzen.

„Recht auf Hoffnung ist ein Grundrecht“

Die Schwächen und Leiden der Menschen dürften nicht Gleichgültigkeit hervorrufen, das sei ein falscher Ansatz, fuhr Franziskus fort. Man müsse gerade jenen beistehen, die keine Hoffnung mehr hätten. Das Recht auf Hoffnung sei ein Grundrecht, und derzeit litten viele Menschen, weil sie dieses Recht nicht hätten. Gerade Jugendliche ohne Arbeit – und es gebe sehr viele davon – gehörten zu diesen „hoffnungslosen Menschen“, denen man helfen müsse.

Der Mensch sei durch Gottes Willen ein freies Wesen. Er habe von Gott den freien Willen bekommen und dazu auch noch persönliche Talente. Mit diesen Pfunden müsse ein jeder wuchern. Freiheit bedeute nicht „Macht über die Schöpfung“ sondern „ein Zusammenleben in Harmonie und Respekt“ zu führen. Das sei auch der Plan Gottes, der auf die Eintracht hinwirke. Umgekehrt müsse der Mensch „die Schönheit der Schöpfung“ bewundern, indem er sich auf für sie einsetzt. Dazu gehöre auch die Achtung vor allen Mitmenschen und vor der Natur.

Viele unserer Geschwister leiden

 

„Viele Menschen werden heute noch vom wirtschaftlichen Fortschritt ausgeschlossen. Viele unserer Geschwister leiden, weil sie durch Gewalt und Krieg unterdrückt werden oder durch die Umweltschäden Schmerzen erdulden“, so der Papst, der dazu aufrief, diese Ausgeschlossenen nicht zu vergessen.

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15. Juni 2018, 13:59