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29.07.2016: Papst Franziskus im Konzentrationslager Auschwitz - Birkenau 29.07.2016: Papst Franziskus im Konzentrationslager Auschwitz - Birkenau 

Papst: Erinnerung an Holocaust darf nie verstummen

Papst Franziskus hat zum steten Gedenken an den Holocaust gemahnt. „Nie darf die Erinnerung an die grauenvolle Gewalt, an das unsagbare Leid und die Vernichtung eines Volkes verstummen“, heißt es in einem Grußwort zu der Symphonie „Das Leiden der Unschuldigen“, die am Sonntagabend in Berlin aufgeführt wurde.

Das vom vatikanischen Chefdiplomaten, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, unterzeichnete Schreiben wurde in der Berliner Philharmonie verlesen. Dort war die Symphonie erstmals in der Bundeshauptstadt zu hören. Komponiert hat sie im Jahr 2010 der 79jährige Spanier Kiko Argüello, der Gründer der weltweiten katholischen Gemeinschaft des „Neokatechumenalen Wegs“.

Zum Nachhören

Gemeinsamkeiten von Juden- und Christentum

 

Wie Argüello erklärte, nahm er in fünf Sätzen Motive aus der Leidensgeschichte Jesu Christi auf und stellte dabei die Gemeinsamkeiten von Juden- und Christentum heraus. Das Werk sei besonders den Opfern des Holocaust gewidmet.

In dem Grußwort bekundete der Papst seine Freude über die Aufführung, an der Argüello persönlich teilnahm. „Verwurzelt in der Tradition und inspiriert von den biblischen Klageliedern gedenkt die Symphonie der vielen Opfer der Schoah“, so Franziskus.

„Inspiriert von den biblischen Klageliedern“

Zu Gehör gebracht wurde das Werk von mehr als 200 professionellen Instrumentalmusikern und Sängern, die dem Neokatechumenalen Weg angehören. Einen kurzen Gesangspart übernahm Argüello selbst. Die Leitung hatte der tschechische Dirigent Tomas Hanus.

(kna – mg)

Hier der Brief von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin im Wortlaut:

Seiner Exzellenz Erzbischof Dr. Heiner Koch, Berlin

Papst Franziskus hat mit Freude von der Aufführung der Symphonie ,,Das Leiden der Unschuldigen" von Kiko Argüello in Berlin Kenntnis erhalten und grüßt alle, die zu diesem Ereignis in die Berliner Philharmonie gekommen sind. Verwurzelt in der Tradition und inspiriert von den biblischen Klageliedern gedenkt diese Symphonie der vielen Opfer der Shoah. Nie darf die Erinnerung an die grauenvolle Gewalt, an das unsagbare Leid und die Vernichtung eines Volkes verstummen; sie ist vielmehr eine stete Mahnung an uns alle, uns für die Versöhnung, das gegenseitige Verständnis und die Liebe gegenüber den ,,älteren Brüdern", den Juden, einzusetzen sowie unser Leben den Leidenden, den Bedürftigen und allen, die sich zutiefst nach dem Heil sehnen, zu widmen. Der Heilige Vater verbindet sich mit diesem Anliegen und erbittet allen Anwesenden von Herzen den Segen des barmherzigen Gottes. 

 Mit besten persönlichen Wünschen,

Pietro Kardinal Parolin 

Staatssekretar Seiner Heiligkeit 

(vatican news)

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11. Juni 2018, 10:27