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Generalaudienz: Die Tauftugend der Liebe bewahren

Wenn wir getauft werden, „ziehen wir Jesus an“. Das sagte der Papst bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch. Und damit sei für die Getauften vor allem das Gebot verbunden, einander zu lieben.

Silvia Kritzenberger – Vatikanstadt

Im letzten Beitrag seiner Katechesereihe zur Taufe erläuterte der Papst, was es bedeutet, „mit Christus bekleidet“ zu sein.

Zum Nachhören

„Nach dem Bad der Wiedergeburt und der Erneuerung legten die Getauften ein neues reines Gewand an, das an den Glanz eines Lebens erinnern sollte, das in Jesus und im Heiligen Geist geführt wird,“ sagte Papst Franziskus und erläuterte mit folgendem Pauluswort, was dies bedeutet:

„Ihr seid von Gott geliebt, seid seine auserwählten Heiligen. Darum bekleidet euch mit aufrichtigem Erbarmen, mit Güte, Demut, Milde, Geduld! Ertragt euch gegenseitig und vergebt einander, wenn einer dem andern etwas vorzuwerfen hat. Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! Vor allem aber liebt einander, denn die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält und vollkommen macht“ (Kol 3,12-14).

Unsichtbar, aber wirksam

 

Die spirituellen Wirkungen des Taufsakraments seien – so Franziskus – „unsichtbar für die Augen, aber wirksam im Herzen dessen, der ein neues Geschöpf geworden ist. Sie kommen zum Ausdruck in der Übergabe des weißen Taufgewands und der entzündeten Kerze.“

Danach ging der Papst auf die zweite „Wirkung der Taufe“ ein: die Übergabe der Taufkerze, die an der Osterkerze entzündet wird.

„‚Empfangt das Licht Christi‘, sagt der Priester. Diese Worte erinnern daran, dass nicht wir das Licht sind, sondern Jesus Christus (Joh 1,9; 12,46), der mit seiner Auferstehung von den Toten die Finsternis des Bösen besiegt hat. Wir sind gerufen, seinen Glanz zu empfangen! Wie die Flamme der Osterkerze andere Kerzen entzündet, so entzündet der auferstandene Herr die Herzen der Getauften und erfüllt sie mit Wärme und Licht.“

Daher auch die Bezeichnung der Taufe als „Erleuchtung“ und der Getauften als „Erleuchtete“, die sich schon in den ersten Jahrhunderten durchsetzen konnte.

„Lampe, die unseren Weg erhellt“

Diese Licht-Thematik stehe auch im Zentrum der christlichen Berufung, führte der Papst weiter aus.
„Das ist die christliche Berufung: ‚Solange ihr das Licht bei euch habt, glaubt an das Licht, damit ihr Söhne des Lichts werdet‘… Die Anwesenheit des lebendigen Christus, die wir in uns bewahren müssen, ist die Lampe, die unseren Weg erhellt, unsere Schritte lenkt und unsere Herzen wärmt auf unserem Weg zum Herrn. Sie befähigt uns, unseren Weggefährten zu helfen, bis wir mit ihm in eine Gemeinschaft eintreten, die uns unzertrennlich werden lässt.“

Danach ging der Papst noch kurz auf die Bedeutung ein, die die Taufe für Kinder hat.
„Jedes Kind hat ein Recht auf eine christliche Erziehung, die christliche Erziehung ist ein Recht der Kinder“, betonte er. Pflicht der Eltern und Taufpaten sei es, dafür zu sorgen, dass die Flamme der Taufgnade auch in ihren Herzen nie erlösche.

Nicht den Mut verlieren

 

Die Feier der Taufe werde mit dem Gebet des Vaterunser abgeschlossen, so Franziskus. Die in der Taufe neugeborenen Kinder würden die Fülle des Geschenks des Geistes später in der Firmung empfangen und durch ihre Teilnahme an der Eucharistie lernen, was es bedeute, Gott „Vater“ zu nennen.

Zum Abschluss seiner Katechesereihe gab der Papst den Gläubigen noch folgende Einladung seines Apostolischen Schreibens Gaudete et exsultate mit auf den Weg: „Lass zu, dass die Taufgnade in dir Frucht bringt auf einem Weg der Heiligkeit. Lass zu, dass alles für Gott offen ist, und dazu entscheide dich für ihn, erwähle Gott ein ums andere Mal neu. Verlier nicht den Mut, denn du besitzt die Kraft des Heiligen Geistes, um das möglich zu machen. Im Grunde ist die Heiligkeit die Frucht des Heiligen Geistes in deinem Leben (vgl. Gal 5,22-23).“

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16. Mai 2018, 12:17