Franziskus beim Angelus-Gebet Franziskus beim Angelus-Gebet 

Angelus: „Gott ist nicht abstrakt, sondern immer nah“

Gott ist nicht abstrakt, sondern uns in seiner Liebe immer nah. Daran hat Papst Franziskus anlässlich des Dreifaltigkeitssonntags eine Woche nach Pfingsten erinnert.

Anne Preckel – Vatikanstadt


Gott „ist mit uns“ und nimmt sich vor allem der Kleinsten und Bedürftigsten an, unterstrich der Papst beim Angelus-Gebet an diesem Sonntag. „Er ist der Gott im Himmel droben, doch auch auf der Erde unten (vgl. Dt 4,39). Deshalb glauben wir nicht an eine ferne, gleichgültige Entität, sondern an die Liebe, die das Universum und ein Volk schuf – die zu Fleisch wurde, starb und für uns auferstand und als Heiliger Geist alles wandelt und zu Fülle bringt.“


Über diese revolutionäre Kraft der göttlichen Liebe habe der Apostel Paulus berichtet, so Franziskus weiter, der die Väterlichkeit Gottes betont habe. „Er berichtet uns vom Wunsch, Vater - ja ,Papa' - genannt zu werden, und von dem gänzlichen Vertrauen eines Kindes in den Armen desjenigen, der ihm das Leben schenkte.“


Diese Konkretheit Gottes zeige sich in Jesus, der „keine Figur der Vergangenheit“ sei, sondern unser „Zeitgenosse“, dessen Nähe wir fühlten. Diese Nähe sei nicht nur vorübergehend, sondern bleibend, fuhr der Papst fort, der aus dem Matthäus-Evanglium zitierte: „Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.‘ (Mt, 28,20)" Franziskus weiter: „Gerade aufgrund seiner Anwesenheit und wegen der Kraft seines Geistes können wir mit Freude den Auftrag erfüllen, den er uns anvertraut hat: seine Frohe Botschaft allen zu verkünden und sie zu bezeugen und so die Einheit mit Ihm zu vergrößern und die Freude, die daraus entsteht. Gott erfüllt uns mit Freude, und dies ist die erste Botschaft eines Christen.“


Das Hochfest der Dreifaltigkeit erinnere an die Einheit Gottes als Vater, Sohn und Heiliger Geist, ging der Papst auf den Dreifaltigkeitssonntag ein. Er sei Anlass für Versenkung in dieses „Mysterium des Schöpfergottes und Erlösers“, der stets aus Liebe heraus handele und uns damit seine „Schönheit, Güte und Wahrheit“ zuteilwerden lasse, formulierte Franziskus.

 

„Er hat für immer gewählt, mit der Menschheit zu gehen und formt ein Volk, das ein Segen für alle Nationen und eine jede Person sein möge, niemanden ausgeschlossen. Christen sind nie isolierte Personen, sondern gehören zu einem Volk: dem Gottesvolk. Man kann kein Christ ohne diese Einheit und Zugehörigkeit sein. Wir sind ein Volk: das Volk Gottes. Möge die Jungfrau Maria uns dabei helfen, gegenüber der nach Liebe dürstenden Welt mit Freude zu bezeugen, dass der Sinn des Lebens gerade die unendliche Liebe ist, die konkrete Liebe des Vaters, Sohnes und Heiligen Geistes.“

 

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27. Mai 2018, 12:32