Papst Franziskus Papst Franziskus 

Regina Coeli: „Jesus akzeptiert uns so, wie wir sind“

Bei seinen Überlegungen zum IV. Sonntag der Osterzeit ging der Papst wie üblich von der Liturgie des Tages aus. Diese führe weiter aus, wie wir „unsere Identität als Jünger des auferstandenen Herrn“ wiederentdecken könnten, stieg Franziskus in seine Katechese ein. Zahlreiche Pilger waren bei strahlendem Sonnenschein auf dem Petersplatz versammelt, um mit dem Papst das Mittagsgebet zu beten.

Christine Seuss - Vatikanstadt

In der Apostelgeschichte, so der Papst, erkläre Petrus ganz offen, dass die Heilgung des Glähmten im Namen Jesu erfolgt sei, denn „in keinem anderen ist das Heil zu finden.“ „In diesem geheilten Mann findet sich jeder von uns, finden sich unsere Gemeinschaften: jeder kann von vielen Formen spirituellen Siechtums geheilt werden – Ehrgeiz, Faulheit, Stolz – wenn er akzeptiert, das eigene Dasein vertrauensvoll in die Hände des auferstandenen Herrn zu legen.“ Doch wer ist eigentlich der Christ, der „heilt“, und auf welche Weise wird man von ihm geheilt, fragte Franziskus mit Blick auf die beschriebene Szene der Apostelgeschichte. Die Antwort, so fuhr er fort, liege im Evangelium, das vom „Guten Hirten“ berichtet.

„Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe,“ heißt es da. „Diese Selbstvorstellung von Jesus kann nicht auf eine gefühlmäßige Suggestion reduziert werden, die keine konkreten Folgen hat! Jesus heilt dadurch, dass er Hirte ist, der sein Leben gibt. Indem er sein Leben für uns hingibt, sagt Jesus zu jedem von uns: ,dein Leben zählt so viel für mich, dass ich mich ganz hingebe, um es zu retten.´“

Im zweiten Teil des Evangeliums werde erläutert, zu welchen Bedingungen Jesus uns heilen und unser Leben „freudig und fruchtbar“ machen könne. Er sei der Gute Hirte, der seine Schafe kenne – ebenso wie seine Schafe ihn kennen würden: „Jesus spricht nicht von einer Bekanntschaft, sondern von einer persönlichen Beziehung, von einer Vorliebe, von gegenseitiger Zärtlichkeit, die ein Widerschein der innigen Liebesbeziehung zwischen ihm und dem Vater ist.“ Dieses „sich Kennenlernen lassen“ sei der Weg, wie sich eine lebendige und persönliche Beziehung mit Jesus eingehen lasse: „Er passt auf jeden von uns auf, kennt unser Herz bis auf den Grund: er kennt unsere Vorzüge und Mängel, die Projekte, die wir realisiert haben und die Hoffnungen, die enttäuscht wurden. Aber er akzeptiert uns so, wie wir sind, er führt uns mit Liebe, auf dass wir auch unwegsame Straßen überwinden können, ohne uns zu verlieren.“ 

Doch auch wir seien dazu aufgerufen, Jesus kennenzulernen, betonte Franziskus. Dies bedeute eine Begegnung, die den Wunsch in uns erwecke, ihm unter Überwindung unserer selbstbezogenen Verhaltensweisen auf dem Weg zu folgen, den er selbst uns aufzeige. „Wenn in unseren Gemeinschaften der Wunsch abkühlt, die Beziehung mit Jesus zu leben, seine Stimme zu hören und ihm treu zu folgen, dann ist es unvermeidlich, dass andere Arten zu leben und zu denken die Überhand gewinnen, die nicht in Einklang mit dem Evangelium stehen.“

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22. April 2018, 12:23