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Der südkoreanische Präsident Moon Jae-in und sein nordkoreanischer Amtskollege Kim Jong Un, vereint auf einem Flachbildschirm Der südkoreanische Präsident Moon Jae-in und sein nordkoreanischer Amtskollege Kim Jong Un, vereint auf einem Flachbildschirm 

Papst bittet um Gebet für Korea-Gipfel

Franziskus betet für Kim Jong-Un – genauer: für einen Erfolg des Gipfels, zu dem sich der nordkoreanische Führer in zwei Tagen mit dem neuen südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in trifft.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

„Am kommenden Freitag, dem 27. April, findet in Panmunjeom ein interkoreanischer Gipfel statt, an dem die Führer der beiden Koreas teilnehmen“, sagte der Papst an diesem Mittwoch bei seiner Generalaudienz. „Dieses Treffen wird eine wertvolle Gelegenheit sein, um einen transparenten Dialog und einen konkreten Weg der Versöhnung und erneuter Geschwisterlichkeit zu beginnen, um Frieden auf der Koreanischen Halbinsel und in der ganzen Welt zu garantieren.“

Damit wirft der Papst sein diplomatisches Gewicht für die sogenannte „Sonnenschein-Politik“, die in Südkorea gar nicht unumstritten ist, in die Waagschale. Franziskus hat 2014 Südkorea besucht und in der Kathedrale von Seoul eine Messe für den Frieden gehalten.

„Mögen sie Handwerker des Friedens sein!“

„Dem koreanischen Volk, das brennend auf Frieden hofft, versichere ich mein persönliches Gebet und die Nähe der ganzen Kirche. Der Heilige Stuhl begleitet, unterstützt und ermutigt jede ehrliche Initiative, die dazu geeignet ist, eine bessere Zukunft im Zeichen der Begegnung und der Freundschaft unter den Völkern heraufzuführen.“

Die Worte des Papstes werden vor allem in Südkorea aufmerksam aufgenommen werden. Von den mehr als 50 Millionen Einwohnern ist jeder Neunte katholisch; die katholische Kirche ist seit 200 Jahren im Land und sehr engagiert, auch für die Gesamtgesellschaft spielt sie eine wichtige Rolle. Anders verhält sich das mit Nordkorea: Über Katholiken in diesem Zwangsstaat ist nichts Verlässliches bekannt.

„Alle, die direkte politische Verantwortung tragen, bitte ich um den Mut der Hoffnung. Mögen sie Handwerker des Friedens sein! Ich rufe sie dazu auf, voll Vertrauen den eingeschlagenen Weg fortzusetzen, zum Wohle aller.“

„Ein Vaterunser für die Menschen in Süd- und Nordkorea“

Auch im Vatikan macht man sich keine Illusionen, was den Friedenswillen des nordkoreanischen Diktators betrifft. Dennoch setzt der Papst auf Entspannungspolitik.Der Heilige Stuhl fördert mit allen diplomatischen Mitteln einen Ausweg aus dem Dilemma nuklearer Abschreckung. 

„Und weil Gott der Vater aller ist und der Vater des Friedens, lade ich Euch ein, Gott unseren Vater, den Vater aller, für das koreanische Volk zu bitten. Für die, die im Süden, und für die, die im Norden leben.“ Das fügte der Papst noch zu seinem offiziellen Appell-Text hinzu. Und er betete mit den Besuchern seiner Generalaudienz ein Vaterunser für den Frieden auf der Koreanischen Halbinsel.

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25. April 2018, 10:28