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Franziskus: Kirche muss auf Jugend hören

Auch ein Papst war einmal ein junger Mann, so der Franziskus an rund 3.000 Jugendliche aus der norditalienischen Diözese Brescia, die er an diesem Samstagmittag im Vatikan traf. Franziskus erinnerte die Teilnehmer der Audienz daran, dass ihr Landsmann Paul VI. ein Vorbild für junge Menschen sei.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Die Kirche sei bereit, auf die Jugend zu hören und sich zu ändern. Das sagte der Papst den Gästen in der Audienzhalle Paul VI. im Vatikan. Der Namensgeber der Halle bildete den roten Faden seiner Ansprache. „Man sagt, die Jugendlichen machten nur Lärm… aber hier drin herrscht ja Stille!“, scherzte zu Beginn des Treffens Papst Franziskus. Es folgte ein Jubelgeschrei.

Es sei ihm ein Anliegen, dass die Jugend der Kirche helfen könne, sich zu ändern. „Und ich frage euch: seid ihr bereit, auf Jesus zu hören und etwas in euch zu ändern? Wenn ihr heute da seid, so denke ich, dass dies der Fall ist. Aber ich will und kann das nicht als selbstverständlich betrachten“, so der Papst an die Jugendlichen in der Aula.

Ängste und Befürchtungen seien normal, aber man könne immer auf die Nähe Jesu zählen. Der Papst erläuterte die Bedeutung des Reich Gottes. Dies sei nichts anderes als die konkrete Liebe Gottes zu den Menschen. Diese Liebe führe dazu, dass wir alle eine Menschheitsfamilie bildeten, so der Papst.

Er lud die Gäste ein, jegliche Egoismen beiseite zu schieben: „Jesus verlangt von uns, dass wir ihm folgen und selber zu verleugnen, weil in jedem von uns – wie es in der Bibel heißt – ein alter Mann verborgen ist, ein egoistisches Ich, das nicht der Logik Gottes folgt, also einer Logik der Liebe, sondern stattdessen folgt es einer entgegengesetzten Logik, dem Egoismus, dem Eigeninteresse, das sich manchmal von außen schön zeigt, um den tiefen Egoismus zu verstecken.“

Jesus sei für uns gerade deswegen gestorben, um die Menschheit von dieser Sklaverei des Egoismus zu befreien. Die Sünde führe dazu, innerlich zu sterben. Und dann folgten zwei Beispiele, die der Papst nannte: der junge Franziskus von Assisi sei voller Träume und weltlichen Wünschen gewesen. Sein Leben war nicht Gott gewidmet. Doch Jesus sprach zu ihm vom Kreuz aus und so änderte sich das Leben des heiligen Franziskus von Assisi. „Er hat den Traum Jesu umarmt und sich entkleidet, also seinen inneren alten Mann entfernt. Er hat seinen Egoismus verleugnet und so auf Jesus gehört“, erläuterte der Papst.

Als zweites Beispiel nannte Franziskus den aus Brescia stammenden Giovanni Battista Montini, den späteren Paul VI., den der Papst in diesem Jahr noch heiligsprechen wird. „Wenn wir an Paul VI. denken, so denken wir sofort an ihn als Papst. Aber er war ja zuvor ein junger Mann gewesen, ein Jugendlicher wie ihr heute, aus derselben Stadt wie ihr. Ich will euch eine Hausaufgabe mitgeben: versucht das Leben des jungen Giovanni Battista Montini zu erforschen und wie er mit seiner Familie lebte, als Student, in der Pfarrei und welche Träume er damals hatte.“

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07. April 2018, 14:08