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Papst über Pater Pio: Er liebte die Kirche

Erste Station des kurzen, aber intensiven Pastoralbesuchs des Papstes nach Süditalien war an diesem Samstagmorgen die kleine Ortschaft Pietrelcina, Geburtsort des heiligen Pater Pios, Kapuziner und Mystiker.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Die eintägige Reise nach Süditalien begann früh am Samstagmorgen: bereits um 7 Uhr ging es los. Per Hubschrauber flog Franziskus nach Pietrelcina in der Region Kampanien, wo am 25. Mai 1887 Pater Pio zur Welt kam. Der Papst traf dort kurz nach 8 Uhr Gläubige und die Kapuziner-Gemeinde, den Orden, dem auch der heilige Pater Pio angehörte. In seiner Ansprache ging der Papst auf die Bedeutung des Mystikers ein.

„Er liebte die Kirche mit all ihren Problemen und Schwierigkeiten und all unseren Sünden. Wir schämen uns darüber, aber der Heilige Geist Gottes hat uns in diese Kirche berufen, die ja heilig ist. Und Pater Pio liebte diese heilige Kirche und ihre sündigen Kinder und zwar alle. Das war der heilige Pio.“

 

„Pater Pio liebte diese heilige Kirche und ihre sündigen Kinder und zwar alle.“

 

Danach ging er auf die „Liebe Gottes“ ein, die darin besteht, dass der Herr soweit ging, dass er sein Leben für uns hingab, erinnerte der Papst. Der Geburtsort Pater Pios ist selbst bei vielen Bewunderern des heiligen Mystikers nicht so bekannt wie die eigentliche Wirkungsstätte San Giovanni Rotondo in der Region Apulien, in die der Papst im Anschluss weiter fuhr. 1911 war Pater Pio für kurze Zeit wieder in Pietrelcina.

„In jener Zeit gab es keine Antibiotika und man versuchte die Krankheiten so zu kurieren, indem man zurück zum Heimatdorf, also zur Mamma, ging. Dort aß man gute Speisen, atmete frische Luft und betete. Das tat auch der damals erkrankte Pater Pio, so wie es jeder zu jener Zeit tat, so wie es die Bauer in dieser Gegend taten. Das war seine Vornehmheit. Er verleugnete nie seine Heimat und seine Wurzeln und auch nicht seine Familie.“

 

Kampf gegen den Teufel

 

Pater Pio war auch für seinen „Kampf gegen den Teufel“ bekannt. Auch darauf ging Franziskus ein.

„Der Teufel gibt nie Ruhe, er ist immer in Bewegung. Glaubt ihr überhaupt an den Teufel? Seid ihr nicht so sehr davon überzeugt? Nun, sonst sage ich dem Bischof, er soll darüber Katechesenreihen durchführen“, scherzte der Papst. Auch Pater Pio war für seine ironischen Bemerkungen berühmt. Man müsse das Böse mit der christlichen Fröhlichkeit bekämpfen, so ein Leitspruch. Und ein weiterer Spruch Pater Pios über den Teufel, auf den der Papst einging, lautete: Wer sich Jesus hingibt, der wird vom Teufel befreit.

„Darin finden wir die gesamte Theologie! Wenn du ein Problem hast, traurig bist oder krank, dann lass dich in die Hände Jesu fallen. Das tat Pater Pio. Er liebte Jesus und traute ihm.“

Es sei wichtig, als Gemeinschaft immer zusammenzuhalten, so der Papst.

„Ein Dorf, in dem es jeden Tag Streit gibt, kann nicht wachsen. Das erschrickt die Leute. Ein Dorf, in dem Frieden herrscht und sich alle mögen – mehr oder weniger – in dem man dem anderen nichts Böses wünscht, da gibt es Wachstum. Selbst in einem kleinen Dorf kann das passieren, größer zu werden und stark. Bitte, verschwendet nicht eure Kräfte dabei, miteinander zu streiten.“

Weiter ging Franziskus auf die Landflucht vieler jungen Menschen, gerade in Süditalien, ein. Gleichzeitig erinnerte der Papst an die Bedeutung der älteren Menschen. Sie seien eine Stütze. „Es würde mir gefallen, wenn man einmal den Nobelpreis den älteren Menschen als solche geben würde, weil sie die Erinnerung der Menschheit sind“, so der Papst.

Zum Nachhören

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Eindrücke von dem Pastoralbesuch
17. März 2018, 10:53