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Papst beim Angelus Papst beim Angelus 

Franziskus: Gott offenbart sich am Kreuz

Der Papst ging an diesem Sonntag beim Mittagsgebet auf die Verklärung Jesu ein. Ausgehend vom Tagesevangelium nach Markus (Mk 9, 2-10) erläuterte Franziskus vor tausenden Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz, dass das Ereignis der Verklärung Jesu es den Jüngern erlaubt habe, das Leid des Herrn zu verstehen.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Beim Kommentieren der Bibelstelle aus dem Tagesevangelium erläuterte der Papst, dass dem Bericht über die Verklärung Jesu das Bekenntnis des Petrus vorausging. Jesus habe sich seinen Jüngern demnach offenbart und sein bevorstehendes Leiden angekündigt. Damit sei allen klar – also nicht nur den Jüngern sondern allen Gläubigen auch in der heutigen Zeit – dass die Gottheit Jesu sich vor allem am Kreuz offenbare, so der Papst. Wenn Gott „aus der Wolke“ sagte, dass Jesus sein „geliebter Sohn“ sei und dass man auf ihn hören solle, dann sei dies als das grundlegende Wissen eines jeden Gläubigen zu verstehen.

 

Jünger waren verunsichert

 

Man dürfe aber nicht vergessen, dass alle Jünger – inklusive Petrus – durch die Ankündigung des Todes und der Auferstehung Jesu verunsichert waren. Eigentlich hatten sich etwas anderes vorgestellt und zwar einen mächtigen Messias, der die Feinde Israels bezwingen würde. Stattdessen präsentierte sich Jesus als ein einfacher, demütiger und gütiger „Diener Gottes und der Menschen“. Jesus ging sogar soweit, dass er sein Leben für die Menschheit aufopferte. Hier stelle sich die Frage, wie die Jünger einem solchen Messias folgen konnten, bei dem sich ein tragisches Ende abzeichnete. Und hier käme das Ereignis der Verklärung Jesu ins Spiel, denn damit werde das Ereignis von Ostern vorweggenommen.

Diese Vorwegnahme sei auch wichtig, damit den Jüngern eine Hilfe angeboten werde, in dem Leiden Jesu eine positive Wendung zu sehen. Damit werde allen verständlich, dass das Leid des Herrn ein Geschenk der Liebe Gottes an die Menschen sei. Anders ausgedrückt: Mit der Verklärung wird die Auferstehung verständlicher. Denn die Passion und der Tod Christi sei und bleibe ein Geheimnis.

 

Jesus war nicht nur Mensch

 

Um diesem Geheimnis auf die Spuren zu kommen, bedarf es eines Grundwissens, der zum christlichen Glauben gehört: Jesus war nicht nur Mensch sondern auch Sohn Gottes. Durch seinen Tod habe er alle Menschen gerettet, wie es Gott versprochen hatte. Die Aufgabe der Jünger sei es, ihrem Meister vertrauens- und hoffnungsvoll zu folgen, selbst nachdem er getötet wurde. Und da käme man zum Kernpunkt des Glaubens: die Gottheit Jesu musste sich unbedingt am Kreuz offenbaren und vor allem auf die Art und Weise, wie er starb, so der Papst.

Gerade in der Fastenzeit sei es wichtig, „mit Jesus auf den Berg zu steigen und auf die Stimme Gottes zu achten“, so der Papst. Auf diese Weise könne sich jeder von dem Heiligen Geist „verwandeln“ lassen. „Die Jünger haben Jesus dort auf dem Berg gesehen, was aus ihm nach der Passion geschehen wird und so bereitete Jesus seine Jünger auf das Leid vor, damit sie das Geheimnis der Liebe Gottes verstehen konnten“, so der Papst. Den Gläubigen auf dem Petersplatz erläuterte der Papst, dass die Gottheit Jesus nicht zufällig auf einem Berg verkündet wurde, denn ein Berg sei ein Ort, der in der Bibel als Sinnbild für die Offenbarung Gottes dargestellt wird.

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Eindrücke vom Mittagsgebet mit dem Papst
25. Februar 2018, 12:56