Papst Franziskus beim Angelus Papst Franziskus beim Angelus 

Angelus: Fastenzeit ist Zeit des Kampfes gegen das Böse

Die Fastenzeit ist eine Zeit des spirituellen „Kampfes“ gegen den Geist des Bösen: Darauf wies Papst Franziskus bei seinem ersten Angelus-Gebet in der Fastenzeit an diesem Sonntag hin. Bei trübem Wetter hatten sich zahlreiche Pilger auf dem Petersplatz versammelt, um den Worten des Papstes zu lauschen.

Christine Seuss - Vatikanstadt

Im Evangelium des Tages berichtet Markus vom vierzigtägigen Aufenthalt Jesu in der Wüste, währenddessen „er vom Satan in Versuchung geführt“ wird. „Jesus“, so führte der Papst seine Überlegungen aus, „geht in die Wüste, um sich auf seine Mission in der Welt vorzubereiten. Er braucht keine Umkehr, doch, in seiner Eigenschaft als Mensch, muss er durch diese Prüfung gehen, sowohl für sich selbst, um dem Willen des Vaters zu gehorchen, als auch für uns, um uns die Gnade zu geben, die Versuchungen zu besiegen.“ Das Evangelium am ersten Fastensonntag, so fasste der Papst zusammen, behandele die Themen der Versuchung, der Umkehr und der Frohen Botschaft. „Auch für uns“, so fuhr der Papst fort, „ist die Fastenzeit eine Zeit des spirituellen Kampfes: wir sind dazu aufgerufen, dem Bösen mit dem Gebet dafür entgegen zu treten, dazu fähig zu sein, es mit Gottes Hilfe in unserem täglichen Leben zu besiegen. Das Böse ist leider in unserem Leben und um uns herum am Werk, wo es zu Gewalt, Ablehnung des anderen, Abkapselungen, Kriegen und Ungerechtigkeiten kommt.“

Sofort nach den Versuchungen in der Wüste beginne Jesus das Evangelium zu predigen und rufe die Menschen zu Umkehr und zum Glauben daran auf, dass das Reich Gottes nahe sei. Diese Umkehr benötigten auch wir in unserem Leben, mahnte Franziskus. „In der Tat, wir sind niemals ausreichend auf Gott hin ausgerichtet und müssen unseren Geist und unser Herz stets aufs Neue auf ihn ausrichten. Um das zu tun, müssen wir den Mut haben, alles das abzustoßen, was uns vom Weg abbringt, die falschen Werte, die uns täuschen, indem sie auf hinterlistige Weise unseren Egoismus anziehen.“ Es sei hingegen nötig, auf die Güte Gottes und seinen Liebes-Plan für jeden von uns zu vertrauen. Die Fastenzeit sei zwar eine Zeit der Sühne, aber, so betonte Franziskus, „nicht traurig! Es ist ein freudiger und ernster Einsatz dafür, unseren Egoismus abzulegen, unser altes Ich, und uns nach der Gnade unserer Taufe zu erneuern.“

Nur Gott, so erinnerte der Papst, könne das wahre Glück schenken, sinnlos also der Versuch, dieses über Reichtümer, weltliche Freuden oder Machtbestrebungen zu suchen. Das Reich Gottes sei hingegen die Realisierung aller unserer „tiefsten und ehrlichsten Bestrebungen”. Auf dem fastenzeitlichen Weg in Richtung Ostern sei jeder eingeladen, der Aufforderung Jesu nach Umkehr und Glauben Folge zu leisten.

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18. Februar 2018, 12:09