Begrüßungszeremonie am Flughafen in Santiago Begrüßungszeremonie am Flughafen in Santiago 

Papst Franziskus trifft in Chile ein

Papst Franziskus ist am Montagabend in Santiago de Chile eingetroffen: Das ist der Auftakt zu seiner 22. Auslandsreise, die ihn nach Chile und anschließend nach Peru führen wird.

Stefan von Kempis - Santiago de Chile

Fast eine Stunde früher als geplant setzte das Flugzeug mit dem lateinamerikanischen Papst an Bord nach etwa 15 Stunden Flug auf dem Rollfeld in Santiago auf. Dort wurde Franziskus von der scheidenden Präsidentin Michelle Bachelet empfangen; Kinder in traditioneller Tracht überreichten dem Gast aus dem Vatikan Blumen.

Gleich nach seiner Ankunft fuhr Franziskus in eine Pfarrei der chilenischen Hauptstadt. Dort betete er kurz am Grab des Weihbischofs Enrique Alvear Urrutia (1916-1982). Der Bischof – ein Jesuit wie Franziskus – war für seinen Einsatz für Arme und Benachteiligte bekannt. Der ungewöhnliche Termin war auf Wunsch des Papstes in das Programm aufgenommen worden.

„Müde, aber bewegt“

Franziskus legte den Weg durch Santiago zunächst in einem dunklen Auto mit dem Kennzeichen SCV 1 und der Vatikanstandarte zurück. Aus dem offenen Fenster winkte er den Tausenden von Menschen zu, die in der Abenddämmerung die Straßen säumten. Trotz eines massiven Polizeiaufgebots war bei den Menschen hinter den Absperrungen großer Enthusiasmus zu spüren. Viele schwenkten vatikanische und chilenische Fahnen oder intonierten Sprechchöre. In den Tagen vor der Ankunft des Papstes hatten die chilenischen Medien eher verhalten berichtet und Problemen der Ortskirche, etwa Missbrauchsskandalen, breiten Raum gegeben.

Der Papst selbst wirkte nach dem langen Flug müde, aber bewegt. Einige Kilometer vor Erreichen der Nuntiatur stieg er in ein Papamobil um; ursprünglich hatten die Planer einen deutlich längeren Parcours im Papamobil vorgesehen, doch nach der Serie von Brandanschlägen auf Kirchen von Santiago in den letzten Tagen wurde der Parcours stark verkürzt.

„Erstes Bad in der Menge“

Vor der Nuntiatur im Stadtteil Providencia, wo Franziskus während seines Aufenthalts in Chile wohnen wird, nahm er das erste „Bad in der Menge“. Die Menschen dort hatten teilweise mehrere Stunden auf ihn gewartet; viele überreichten ihm Geschenke, das Gedränge war erheblich. Jugendliche sangen „Francisco amigo“ (Freund Franziskus), das Mottolied der Reise.

Richtig offiziell beginnt die Papstreise erst am Dienstagmorgen Ortszeit – mit der Begrüßung vor dem Präsidentenpalast La Moneda in der Innenstadt von Santiago. Dabei wird der Papst seine erste Rede auf chilenischem Boden halten. Ebenfalls am Dienstag wird er eine große Messe in einem Park der Hauptstadt zelebrieren. Dazu werden ungefähr 400.000 Menschen erwartet. Am Donnerstag will Franziskus nach Peru weiterreisen, zur zweiten Etappe seiner insgesamt einwöchigen Reise.

Die Ankunft in Chile

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Franziskus in Santiago: Die ersten Bilder
16. Januar 2018, 00:52