Papst Franziskus bei einer Begegnung mit Journalisten auf seiner Rückreise von Myanmar Papst Franziskus bei einer Begegnung mit Journalisten auf seiner Rückreise von Myanmar 

Franziskus bittet Journalisten um saubere Arbeit

Papst Franziskus bittet Journalisten, gewissenhaft zu arbeiten und keine Fake-News zu verbreiten.

„Verfallt nicht in die Sünde der Kommunikation: Desinformation – also nur einen Teil sagen, Verleumdung, die auf Sensationen aus ist, oder Diffamation, indem man alte, überholte Dinge heraussucht und sie wieder ans Licht bringt: das sind schwere Sünden, die das Herz des Journalisten beschädigen und die Menschen beschädigen.“ Das sagte der Papst bei einer Audienz für Angehörige zweier italienischer Presseverbände am Samstag.

Journalisten hätten „eine der wichtigsten Aufgaben in der Welt von heute“, indem sie korrekt informieren und Fakten „so nahe wie möglich an der Realität“ darstellten, bekannte der Papst bei der Audienz, die auf den Vortag der Freischaltung der neuen multimedialen Vatikan-Webseite fiel. Die „freie und verantwortliche Stimme“ der Journalisten sei „grundlegend für das Wachstum jeder Gesellschaft, die sich demokratisch nennt“, denn wahrheitsgemäß wiedergegebene Daten seien die Grundlage für den Austausch von Ideen und weiterführende Debatten. Die öffentliche Meinung brauche in den Fakten richtige und im Ton moderate Berichterstattung, um Sachverhalte zu verstehen und nicht verwirrt und desorientiert zu werden.

Medien heute seien oft geprägt vom „Druck der Geschwindigkeit, vom Hang zur Sensationsmeldung zu Lasten der Genauigkeit und der Vollständigkeit, von der überhitzten und bewusst gesteuerten Emotionalität anstelle des abwägenden Nachdenkens“. In einer solchen Lage, sagte der Papst, sei der Bedarf an verlässlicher Berichterstattung noch größer. Es brauche Information anhand überprüfter Daten und Nachrichten, Information, „die nicht darauf zielt, zu erstaunen und aufzustacheln, sondern sich vornimmt, in den Lesern einen gesunden kritischen Sinn wachsen zu lassen, der ihnen erlaubt, sich die rechten Fragen zu stellen und zu wohlbegründeten Schlussfolgerungen zu gelangen“. Auf diese Weise falle der Journalismus nicht in die Versuchung „billiger Slogans oder improvisierter Informationskampagnen, die die Absicht erkennen lassen, die Wirklichkeit, die Meinungen und die Menschen selbst zu manipulieren“, so der Papst.

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(rv 16.12.2017 gs)

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16. Dezember 2017, 14:44