Franziskus Franziskus 

Papst an Klerus-Vereinigung: Bitte, kein Geschwätz!

Der Priester ist dazu da, um die Einheit in der Kirche und der Welt zu stiften. Das schrieb der Papst an diesem Donnerstagvormittag bei einer Audienz im Vatikan den Mitgliedern der internationalen Vereinigung der „Apostolischen Union des Klerus“ ins Stammbuch. Der Vereinigung gehören Bischöfe, Priester und Diakone an.

Ein wichtiger Begriff sei „Diözesanität“ – eine Wortschöpfung des Papstes, die er bereits in der Vergangenheit mehrmals benutzt hat – denn da gehe es um jene „Verbindung zwischen den Gläubigen und der Kirche“, so Franziskus.

„Da geht es in erster Linie darum, eine Spiritualität der Einheit zu fördern, die wie ein Bildungsprinzip für alle und überall gilt, damit der Mensch und insbesondere der Christ sich entwickeln kann. Und wir brauchen heute mehr denn je diese Einheit, und zwar sowohl in der Kirche als auch in der Welt!“

Der Mensch könne zwar viel bewirken, auch in spiritueller Hinsicht. Dennoch sei immer alles vom göttlichen Willen abhängig, erläuterte der Papst.

„Wenn ich daran denke – bitte verzeiht mir, aber das gibt es nun mal – an die weltliche Ausrichtung vieler Geweihten, an die Versuchung der spirituellen Weltlichkeit, die so oft hinter Starrheit versteckt wird. Das eine ruft das andere hervor. Die beiden Seiten sind sozusagen ,Stiefgeschwister´.“

Das Gebet, wie zum Beispiel der Weltgebetstag für die Heiligkeit des Klerus am Herz-Jesu-Festtag, könne dabei helfen, diesen negativen Tendenzen entgegenzuwirken, betonte Franziskus.

Ein Geistlicher dürfe niemals vergessen, dass die Kirche ein „konkretes Gesicht“ hat, so der Papst weiter. Auch fügte er an, dass der Seelsorgeplan einer Diözese Vorrang gegenüber all den anderen Projekten habe, damit das Bistum „korrekt und lebendig“ arbeiten könne. Vor allem Vorrang gegenüber Programmen von katholischen Vereinigungen, Bewegungen oder anderen Gruppen.

„Denn diese Seelsorgeeinheit aller, und zwar um den Bischof, das schafft die wahre Einheit der Kirche. Es ist sehr traurig, wenn das Geschwätz in einer Diözese die Vorherrschaft hat. Das zerstört das Bistum und die Einheit unter den Priestern. Geliebte Brüder im Priesteramt, ich bitte euch, auch wenn ihr auf das Schlechte in euren Mitbrüdern schaut, so lasst es niemals zum Geschwätz kommen. Wenn euch etwas nicht passt, dann geht hin und spricht direkt mit der betreffenden Person. Bitte, kein Geschwätz!“

(rv 16.11.2017 mg)

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16. November 2017, 16:13