Papst betet für Priester und Ärzte, die in der Coronakrise ihr Leben geben

Franziskus hat in der Messe in der Casa Santa Marta am Sonntag des Guten Hirten an die vielen Priester und Ärzte erinnert, die in der Corona-Pandemie ihr Leben verloren haben, weil sie sich trotz der damit verbundenen Risiken um die kranken Menschen gekümmert haben.

Claudia Kaminski - Vatikanstadt

An diesem vierten Sonntag der Osterzeit wird auch der Weltgebetstag für die Berufungen begangen - zudem war es seit Beginn der Corona-Krise die 50. Eucharistiefeier, die aus der Kapelle live ausgestrahlt wurde.

Hier zum Nachhören:

Zu Beginn der Heiligen Messe am diesem Sonntag nannte Papst Franziskus konkrete Zahlen: „Das lässt mich an so viele Priester in der Welt denken, die ihr Leben für die Gläubigen geben, allein in dieser Pandemie sind viele, mehr als 100 hier in Italien verstorben. Ich denke auch an andere Pastoren, die sich um das Wohl der Menschen kümmern, an die Ärzte.“ Auch die Ärzte seien wie Hirten und allein in Italien sind 154 Ärzte seit Beginn der Gesundheitskrise verstorben. Deren Beispiel möge helfen, dass die Hirten sich gut um das Volk Gottes sorgen.

Falsche Hirten in der Kirchengeschichte

Eingehend auf die Lesung aus dem ersten Brief des heiligen Petrus (1 Petr 2,20b-25), in dem der Apostel sagt, dass wir von den Wunden Jesu geheilt würden, sagte Franziskus: „Jesus ist der Hirte, der kommt, um die verirrten Schafe zu retten. Das heutige Evangelium (Joh 10,1-10) spricht von der Tür, durch die man zur Herde gelangt: Alle, die nicht durch diese Tür eintreten, sind Diebe und Räuber, die falschen Hirten. In der Geschichte der Kirche hat es viele falsche Hirten gegeben, die die Herde ausnutzten, die Geld und Karriere wollten.“

„Der Stil Jesu muss der Stil des Hirten sein“

Die Herde aber, so Franziskus, kenne und erkenne den guten Hirten und vertraue ihm. Der gute Hirte höre auf die Herde, führe sie und kümmere sich um sie: „Der Stil Jesu muss der Stil des Hirten sein. Der gute Hirt ist sanft und zärtlich, er wehrt sich nicht, er hat diese Zärtlichkeit der Nähe, er kennt die Schafe beim Namen und kümmert sich um jedes Schaf, als wäre er das einzige. Der gute Hirte, Jesus, begleitet uns immer auf dem Weg des Lebens.“

Sonntag des Friedens und der Zärtlichkeit

Die Kirche, die Jesu wolle und beschütze, sei eine der Gemeinschaft, der Zärtlichkeit, der Güte und der Sanftmut. Der Sonntag des Guten Hirten fuhr Franziskus fort, sei ein schöner Sonntag, ein Sonntag des Friedens und der Zärtlichkeit, denn der gute Hirte sorgt für uns, wie es in Psalm 23 heißt: „Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen".

Franziskus betonte, dass diese Vorstellung vom Guten Hirten und der Herde eine österliche Idee sei. Die Kirche singt in der ersten Osterwoche diesen schönen Hymnus für die Neugetauften: „Das sind die neuen Lämmer", den Hymnus der zu Beginn der Messe gesungen worden war.  Am Schluss der Messe bedankte sich Papst Franziskus bei der katholischen Arbeiterbewegung Italiens, welche die Statue des Heiligen Josef zur Verfügung gestellt hat. 

(radio vatikan)

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Eindrücke von der Messe
03. Mai 2020, 09:23
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