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Frühmesse: Mögen die Politiker für das Wohl ihres Landes handeln

Sie tragen die Verantwortung der Beschlüsse und Entscheidungen: Papst Franziskus hat an diesem Montag in der 2. Osterwoche für die Politiker gebetet. In dieser Absicht feierte er die Morgenmesse in der Kapelle der Casa Santa Marta im Vatikan.

Mario Galgano – Vatikanstadt

In seiner Predigt, in der er das Tagesevangelium nach Johannes (Joh 3, 1-8) kommentierte, in dem vom Dialog zwischen Jesus und dem Pharisäer Nikodemus die Rede ist, stellte der Papst die Gestalt des Gesprächspartners Jesu vor. Dieser ging nachts zu Jesus, damit niemand sie zusammen sehen konnte. Denn diejenigen, die mit Jesus sprachen, wurden bei den Pharisäern nicht gut angesehen, aber Nikodemus sei ein rechtschaffener Pharisäer gewesen, der die Propheten gelesen hatte, erläuterte der Papst.

Papst Franziskus bei der Frühmesse
Papst Franziskus bei der Frühmesse

Nikodemus habe bis zu einem bestimmten Punkt ein Geständnis abgelegt. Und darauf habe Jesus geantwortet, dass es einer Wiedergeburt von oben bedürfe, um gerettet zu werden. Nikodemus aber verstand die Worte des Herrn nicht. „Dass die Geburt aus dem Heiligen Geist der springende Sprung ist, also das Bekenntnis, das Nikodemus machen muss, weiß der Pharisäer nicht. Er weiß nicht, wie er dieses Bekenntnis machen soll, denn der Heilige Geist ist unberechenbar, wie Jesus es beschreibt: Wer aus dem Geist geboren ist, ist frei und doch gefügig gegenüber dem Geist, den er wie der Wind trägt“, erläuterte der Papst.

Zum Nachhören

Der Heilige Geist weht, wo er will

Es reiche nicht aus, die Gebote zu befolgen, sondern man müsse den Heiligen Geist in sich eindringen, sich dorthin bringen lassen, wohin er will.

„Manchmal“, so der Papst weiter, „halten wir wie Nikodemus vor dem entscheidenden Schritt inne und vertrauen Gott nicht, dass er das Richtige tut. Doch wir müssen uns vom Heiligen Geist in der Freiheit leiten lassen, ohne dass wir wissen, wohin er uns bringen wird.“

Es sei wie bei den Aposteln, die, als der Heilige Geist sie zum Predigen „befähigte“, dies gar nicht wussten. Aber sie ließen sich vom Heiligen Geist leiten.

„Bleiben wir nicht bei den Geboten stehen, die man befolgen muss, sondern gehen wir weiter. Wie in der ersten christlichen Gemeinde, die die Nachricht von Petrus und Johannes erhielt, sollen wir beten, dass der Heilige Geist uns sagen möge, was wir tun sollen.“

Die Bedeutung des Gebets

Es handele sich um ein Gebet, das gerade in diesem schwierigen Moment wichtig sei, um Entscheidungen zu treffen, denn der Heilige Geist öffne das Herz aller, fuhr Franziskus fort.

„Und bitten wir den Herrn um den Mut, uns nicht davor zu fürchten, damit auf diese Weise im Gebet ein zweites Pfingsten, also der Heilige Geist zu uns kommt. Hören wir nicht auf unsere Gewohnheiten, um wiedergeboren zu werden, sondern befolgen wir mit dem Gebet, wie der Heilige Geist uns die Tore öffnet und uns die Freiheit und den Mut des Heiligen Geistes gibt.“

Der Papst schloss die Predigt mit der Bitte, dass der Herr uns helfen möge, für den Heilgen Geist offen zu sein, denn er werde uns in unserem Leben des Dienstes am Herrn weiterführen.

(vatican news)

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20. April 2020, 07:56
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